Das Startup Harvey, das eine KI-„Copilot“-Lösung speziell für Anwälte entwickelt, hat in seiner jüngsten Finanzierungsrunde 100 Millionen US-Dollar eingesammelt und erreicht damit eine Bewertung von 1,5 Milliarden US-Dollar. Die Runde wurde von GV, der Risikokapitalabteilung von Google, angeführt, mit Beteiligung von bekannten Investoren wie OpenAI, Kleiner Perkins und Sequoia Capital. Es scheint, dass der Einsatz von KI im Rechtsbereich von den Kapitalmärkten begeistert aufgenommen wird!

Recht Justizliche Verhandlung

Bildquelle: Das Bild wurde mit KI generiert, Bildlizenzgeber Midjourney

Die beiden Mitgründer von Harvey, Winston Weinberg und Gabriel Pereira, gaben an, dass die neuen Mittel hauptsächlich für drei Bereiche eingesetzt werden:

Sammlung und Verwaltung von Daten zum Aufbau und Training domänenspezifischer KI-Modelle

Ausbau des Unternehmens

Ausweitung der kostenpflichtigen Dienste auf neue Regionen

Was ist die Kernfunktion von Harvey? Es basiert auf dem GPT-4-Modell von OpenAI und kann juristische Fragen in natürlicher Sprache beantworten, z. B. Unterschiede zwischen Rechtsbestimmungen erklären oder prüfen, ob ein Mietvertrag rechtswidrig ist und Änderungsvorschläge unterbreiten. Darüber hinaus kann Harvey automatisch Informationen aus Gerichtsakten extrahieren, Dokumente finden, die die Argumentation vor Gericht unterstützen, und sogar erste Entwürfe von Dokumenten mit Rechtsreferenzen erstellen.

Die Nutzung von Harvey ist jedoch mit einigen Herausforderungen verbunden. Aufgrund der Sensibilität von Rechtsfällen könnten einige Anwälte und Kanzleien Bedenken haben, KI-Tools Zugriff auf Akten zu gewähren. Darüber hinaus können KI-Modelle manchmal falsche Informationen liefern, was vor Gericht schwerwiegende Folgen haben kann. Daher betont Harvey, dass es unter der Aufsicht von zugelassenen Anwälten verwendet werden sollte und keine Rechtsberatung für Laien leisten darf.

Harvey ist nicht allein auf dem Markt. Unternehmen wie Casetext und Klarity entwickeln ebenfalls ähnliche KI-Rechtsinstrumente. Harvey behauptet jedoch, einen starken Wachstumskurs zu verfolgen und bereits Zehntausende von Anwälten, darunter einige namhafte Kanzleien und Beratungsunternehmen, als Kunden zu haben.

Dennoch scheint Harveys Finanzierungsplan einige Rückschläge erlitten zu haben. Berichten zufolge plante das Unternehmen ursprünglich, mit einer Bewertung von 2 Milliarden US-Dollar 600 Millionen US-Dollar einzusammeln, teilweise zur Übernahme eines Anbieters von juristischen Recherchedatenbanken. Dieser ehrgeizige Plan wurde jedoch letztendlich nicht umgesetzt, was zu einer erheblichen Reduzierung des Umfangs der aktuellen Finanzierungsrunde führte.