Europäische Datenschutzbehörden fordern von Elon Musks X-Plattform Klärung, nachdem diese die Daten von Nutzern automatisch für sein KI-Startup xAI verwendet hat. Dieser Schritt führt zu einer neuen regulatorischen Prüfung des Social-Media-Platforms.
X-Plattform-Nutzer stellten am Freitag fest, dass ihre Posts und Interaktionen mit dem Grok-Chatbot „automatisch ausgewählt“ wurden, um das System von xAI zu „trainieren und feinabzustimmen“. Dies geschah ohne vorherige ausdrückliche Zustimmung der Nutzer. Die Einstellung lässt sich nur in der Desktop-Version der X-Plattform ändern, sodass Nutzer derzeit nicht über die mobile Applikation opt-out können.
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Die irische Datenschutzkommission, die die Einhaltung des EU-Datenschutzrechts durch Internetfirmen überwacht, erklärte, sie stehe seit „Monaten“ mit der X-Plattform in Kontakt bezüglich der Pläne zur Nutzung von Nutzerdaten für die Erstellung von KI-Systemen. Die Behörde gab an, am Donnerstag Fragen zu Themen wie „Nutzertransparenz“ an das Unternehmen geschickt zu haben.
Ein Sprecher der Aufsichtsbehörde sagte: „Die Einführung dieser Funktion hat uns überrascht“, und fügte hinzu, dass die Behörde am Freitag mit weiteren Fragen nachgehakt habe, um „Klärung zu erhalten“.
Datenschutz-Experten hinterfragen, ob dieser Schritt der X-Plattform gegen die Bestimmungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoßen könnte. Die DSGVO schreibt vor, dass Unternehmen, die personenbezogene Daten erheben oder verwenden, zunächst die Zustimmung der betroffenen Person einholen und die Gründe für die Datenerhebung offenlegen müssen. Sollte die irische Aufsichtsbehörde eine DSGVO-Untersuchung einleiten, könnte die X-Plattform mit Bußgeldern oder Strafen belegt werden.
Im vergangenen Monat stellte Meta die Nutzung von Daten seiner Facebook- und Instagram-Plattformen zum KI-Training in Europa ein, nachdem die irische Datenschutzkommission Fragen zur DSGVO-Konformität aufgeworfen hatte. Meta erklärte, dies bedeute „einen Rückschritt für Europa in Bezug auf Innovation und Wettbewerb in der KI-Entwicklung“.
Musk erwarb die X-Plattform 2022 für 44 Milliarden US-Dollar und steht angesichts von Personalabbau, reduzierter Prüfungskapazität und überraschenden Produktänderungen unter zunehmendem Druck von globalen Aufsichtsbehörden. Die Europäische Kommission untersucht das Unternehmen bereits wegen angeblicher Transparenz- und Prüfungsprobleme gemäß dem Digital Services Act.
Der Sicherheitsaccount der X-Plattform erklärte am Freitag: „Alle X-Nutzer haben die Möglichkeit zu steuern, ob ihre öffentlichen Posts zum Training von Grok, dem KI-Such-Assistenten, verwendet werden können.“ Diese Einstellung werde bald auch auf mobilen Plattformen verfügbar sein. X antwortete nicht auf Anfragen nach Stellungnahmen.
Diese Einführung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Musk versucht, sich gegen Konkurrenten wie OpenAI, Anthropic und Google durchzusetzen, deren aktuellste Modelle „weit überlegen“ sind an xAI. Der Zugriff auf die umfangreichen Nutzerdaten der X-Plattform würde xAI einen wichtigen Vorteil verschaffen. Grok ist derzeit nur für Abonnenten des Premium-Angebots der X-Plattform verfügbar.
Musks Unternehmensnetzwerk wird immer enger. Ingenieure und andere leitende Angestellte wechseln zwischen seinen Unternehmen, und der Serienunternehmer sucht die Genehmigung des Tesla-Vorstands, um bis zu 5 Milliarden US-Dollar in xAI zu investieren.
Einige Investoren von xAI sehen die Synergien mit anderen Musk-Unternehmen als entscheidenden Vorteil, während andere Bedenken hinsichtlich potenzieller Konflikte äußern.
Zusammenfassung:
1. 🔍 **Die X-Plattform verwendet Daten ohne Zustimmung der Nutzer, was Datenschutzbedenken auslöst**
2. 📉 **Die irische Datenschutzkommission untersucht die Datenfreigabepläne der X-Plattform**
3. 🤖 **Musk versucht, durch den Datenvorteil der X-Plattform im KI-Wettbewerb die Führung zu übernehmen**