Die visuelle KI-Plattform Napkin, gegründet von den ehemaligen Google-Mitarbeitern Pramod Sharma und Jerome Scholler, hat kürzlich eine Finanzierungsrunde in Höhe von 10 Millionen US-Dollar abgeschlossen, angeführt von Accel und CRV. Die Plattform zielt darauf ab, Nutzern mit Hilfe von generativer KI-Technologie schnelle Werkzeuge zur Erstellung visueller Inhalte zu bieten, um Ideen effektiver zu vermitteln und die Kommunikation zu verbessern.
Das Kernprodukt von Napkin richtet sich an Marketingfachleute, Content-Ersteller, Ingenieure und andere Fachkräfte, die kreative Verkaufs- und Content-Entwicklung betreiben. Sharma erklärt: „Unser Ziel ist es, den Designprozess in einen hauptsächlich generativen Prozess zu verwandeln, um den Zeit- und Arbeitsaufwand für das Design zu minimieren.“
Benutzer können mit Text beginnen oder Napkin einen Text basierend auf einer Eingabeaufforderung generieren lassen. Anschließend erstellt die Plattform eine Notion-ähnliche Arbeitsfläche. Durch Anklicken des „Funken-Symbols“ hinter einem Textabschnitt wird der Text in anpassbare visuelle Elemente umgewandelt, darunter Flussdiagramme, Grafiken und Infografiken. Benutzer können Farben, Schriftarten und dekorative Elemente weiter bearbeiten. Das Endergebnis kann in verschiedenen Formaten exportiert oder als URL geteilt werden.
Das Besondere an Napkin ist die „generative First“-Erfahrung. Sharma erläutert: „Im Gegensatz zu Tools, die generative Komponenten zu bestehenden Editoren hinzufügen, konzentrieren wir uns auf die Generierung als Hauptfunktion, ergänzt durch Bearbeitungsfunktionen.“
Erste Tests zeigen jedoch, dass Napkin bei der Verarbeitung komplexer oder unklarer Inhalte noch einige Einschränkungen aufweist. Manchmal werden visuelle Elemente generiert, die nichts mit dem Originaltext zu tun haben, oder Informationen werden frei erfunden. Darüber hinaus wird der Designstil von einigen frühen Nutzern als recht homogen und „auf Highschool-Niveau“ beschrieben.
Trotzdem setzen die Investoren große Hoffnungen in das Napkin-Team. Rich Wong von Accel sagt: „Jerome und Pramod verfügen über außergewöhnliche Fähigkeiten, technische Herausforderungen zu lösen und Benutzern eine einfache Bedienung zu ermöglichen. Wir freuen uns, Napkin dabei zu unterstützen, visuelle KI in ein neues Kapitel des geschäftlichen Storytelling einzuführen.“
Sharma zufolge wird die Finanzierungsrunde für die Produktentwicklung und die Einstellung von KI-Ingenieuren, Grafikdesignern und anderen Talenten verwendet. Derzeit beschäftigt Napkin 10 Mitarbeiter und plant, bis Ende des Jahres auf 15 Mitarbeiter zu wachsen.
Als junges Startup steht Napkin vor der Herausforderung, das Produkt weiter zu verbessern und die Qualität der Generierung zu steigern. Doch dank seiner einzigartigen Positionierung und des erfahrenen Gründerteams hat Napkin das Potenzial, in einem Geschäftsumfeld, das die visuelle Kommunikation immer stärker betont, einen festen Platz einzunehmen.