An der Schnittstelle von digitaler Musik und sozialen Medien haben Meta (ehemals Facebook) und die Universal Music Group (UMG) einen wichtigen Schritt zum Urheberrechtsschutz unternommen. Am Montag gaben beide Unternehmen die Erweiterung ihres langjährigen Musiklizenzvertrags bekannt. Diese Maßnahme stärkt nicht nur den Urheberrechtsschutz, sondern bietet auch neue Lösungen für den Einsatz von KI-Technologien in der Musikbranche.
Gemäß dem neuen Vertrag können Nutzer Musik aus dem UMG-Katalog auf mehreren Meta-Plattformen frei teilen, darunter Facebook, Instagram, Horizon, Threads und WhatsApp. Diese Änderung stellt sicher, dass Nutzer Musik genießen können, ohne versehentlich gegen Urheberrechtsbestimmungen zu verstoßen.
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Am bemerkenswertesten an dem neuen Vertrag ist die direkte Auseinandersetzung mit dem Problem „nicht autorisierter KI-generierter Inhalte“. Mit der Entwicklung der KI-Technologie sehen sich Künstler und Songwriter zunehmend mit gefälschten KI-Werken konfrontiert, und ihre Werke werden von KI-Unternehmen zum Trainieren von Modellen verwendet, ohne die Zustimmung der ursprünglichen Urheber einzuholen.
Michael Nash, Chief Digital Officer und Executive Vice President der Universal Music Group, erklärte, dass man die Zusammenarbeit mit Meta fortsetzen wolle, um Probleme mit KI-generierten Inhalten zu lösen, die Künstler und Songwriter betreffen könnten, und sicherzustellen, dass UMG weiterhin seine gegenwärtigen und zukünftigen Rechte schützen kann.
Diese Zusammenarbeit erfolgt nach einem Streit zwischen TikTok und UMG. Anfang des Jahres wurde der UMG-Musikkatalog vorübergehend von TikTok entfernt, doch im Mai einigten sich beide Parteien, sodass die Musik der UMG-Künstler wieder auf TikTok verfügbar ist.
Meta behauptet, einen ethischen Ansatz für KI-Musik zu verfolgen und nur generative KI-Modelle zu veröffentlichen, die mit „Meta-eigenen und speziell lizenzierten Musikstücken“ trainiert wurden. Es gibt jedoch auch Stimmen, die darauf hinweisen, dass Meta's AudioCraft missbraucht werden könnte, um Deepfakes von Stimmen zu erstellen.
Der neue Vertrag erlaubt erstmals auch WhatsApp-Nutzern, lizenzierte Musik von UMG in der Messaging-App zu teilen. Darüber hinaus umfasst er Threads, die von Meta betriebene Social-Networking-App und direkter Konkurrent von Twitter.
Die ursprüngliche Zusammenarbeit zwischen Meta und UMG begann 2017. Dies markierte den ersten Fall, in dem ein großes Musiklabel Facebook-Nutzern erlaubte, Songs aus seinem Musikkatalog hochzuladen und zu teilen, und läutete eine neue Ära der Zusammenarbeit zwischen sozialen Medien und der Musikindustrie ein.