Demis Hassabis, Mitbegründer von DeepMind, erklärte kürzlich in einem Podcast, dass die aktuellen Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) überbewertet werden. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass das langfristige Potenzial dieser Technologie, insbesondere im Bereich der Allgemeinen Künstlichen Intelligenz (AGI), unterschätzt wird.
Hassabis beschrieb die öffentliche Aufmerksamkeit für KI als zweischneidiges Schwert. Das breite Interesse zeige zwar, dass KI eine positive Rolle im täglichen Leben spielen wird, doch diese Aufmerksamkeit bringe auch viel Lärm mit sich. Für Experten wie Hassabis, die seit Jahren im KI-Bereich tätig sind, ist es sowohl beruhigend als auch surreal, die zunehmende Erkenntnis der Öffentlichkeit über die zukünftige Bedeutung von KI zu beobachten.
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Obwohl Hassabis der Meinung ist, dass aktuelle KI-Modelle überhyped werden, schätzt er ihre Fähigkeit, aus dem reinen Sprachlernen Schlussfolgerungen über die reale Welt zu ziehen. Er bemerkte: „Es ist erstaunlich, dass diese Modelle in einem abstrakten Bereich lernen und dennoch Schlussfolgerungen ziehen können, die mit der realen Welt in Verbindung stehen.“
Hassabis fügte hinzu, dass die Erwartungen an die kurzfristigen Fähigkeiten der KI zu hoch seien. Er erwähnte, dass viele Menschen und Start-ups behaupten, die Technologie könne Ziele erreichen, die mit dem aktuellen Stand der Technik noch nicht erreichbar sind. Er bezeichnete diese Behauptungen als „verrückte Ideen“, die von Risikokapitalgebern verfolgt würden, obwohl die zugrunde liegende Technologie noch nicht existiert.
Dennoch sieht Hassabis das langfristige Potenzial der KI, insbesondere im Bereich der AGI, als immer noch nicht ausreichend erkannt an. Er prognostiziert, dass AGI innerhalb der nächsten zehn Jahre Realität werden könnte, und glaubt, dass diese Technologie enorme Vorteile für die Menschheit bringen wird, darunter die Heilung von Krankheiten, die Entwicklung sauberer Energien und die Bekämpfung des Klimawandels. DeepMind ist als ein 20-jähriges Projekt konzipiert und wird voraussichtlich um 2030 abgeschlossen sein.
Hassabis betonte außerdem, dass mit der zunehmenden Leistungsfähigkeit von KI-Systemen das Risiko des Missbrauchs und der außer Kontrolle geratenden Systeme immer wichtiger wird. Er forderte eine verstärkte internationale Zusammenarbeit zur Regulierung von KI und prognostizierte, dass diese Technologie innerhalb eines einzelnen Landes kaum effektiv kontrolliert werden kann. In der Endphase der AGI-Entwicklung stellt er sich ein Team der weltweit führenden KI-Forscher als wissenschaftliches „Avengers“-Team vor, das gemeinsam diese Herausforderung angeht.