Meta-CEO Mark Zuckerberg und Spotify-CEO Daniel Ek kritisieren gemeinsam die KI-Verordnung der EU. Sie argumentieren, dass die komplexen Regeln die Entwicklung von Open-Source-KI in Europa behindern.
In einem Meinungsartikel für den Economist behaupten die beiden Tech-Leader, dass die EU-Vorschriften Innovation und die Dynamik von Entwicklern einschränken. Sie wünschen sich einfachere und einheitlichere Regeln von der EU. Europa solle die Vorteile seines „einheitlichen, aber vielfältigen Marktes“ nutzen, so ihre Überzeugung.
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Sie sehen Open-Source-KI als Chance für europäische Organisationen, neue Technologien zu übernehmen und der Dominanz weniger großer Unternehmen im KI-Bereich entgegenzuwirken. Open-Source-KI schaffe faire Wettbewerbsbedingungen, betonen sie, und fordern die EU auf, ihr Potenzial nicht einzuschränken.
Zuckerberg und Ek warnen: „Auf dem aktuellen Weg wird Europa die Chance dieser Generation verpassen.“ Zusammenfassend fordern sie: „Europa braucht einen neuen Weg mit klareren Richtlinien und konsequenterer Umsetzung.“
Der EU-KI-Akt sieht zwar einige Ausnahmen für Open-Source-KI-Systeme vor, jedoch nur unter bestimmten Bedingungen. Das Data Innovation Center weist darauf hin, dass diese Ausnahmen nicht für Unternehmen gelten, die mit ihren Open-Source-Produkten Gewinne erzielen. Darüber hinaus müssen Open-Source-Modelle, die als systemisches Risiko eingestuft werden, weiterhin technische Dokumentation liefern.
Der KI-Akt fördert die Transparenz von Datensätzen für Open-Source-KI nicht stark. Informationen über Trainingsdaten müssen zwar an das KI-Büro übermittelt werden, sind aber nicht öffentlich zugänglich. Open-Source-KI-Systeme sind von dieser Anforderung hauptsächlich ausgenommen.
Neben dem Abbau von Bürokratie wollen Zuckerberg und Ek möglicherweise auch die Offenlegung ihrer eigenen Trainingsdaten vermeiden. Die vorgeschlagenen Regeln würden es ihnen ermöglichen, die Vorteile der Open-Source-Entwicklung zu nutzen und gleichzeitig nicht vollständig transparent zu sein. Meta hatte bereits versucht, Daten europäischer Nutzer ohne deren ausdrückliche Zustimmung für das KI-Training zu sammeln, was jedoch scheiterte.
Fairerweise muss man sagen, dass Zuckerberg und Ek nicht die einzigen sind, die die komplexen Regeln des EU-KI-Akts kritisieren. Wie sich diese Vorschriften in der Praxis bewähren werden, bleibt abzuwarten.
Zuckerberg verfolgt mit seiner Open-Source-KI-Strategie auch eigene Ziele. In einem kürzlich geführten Podcast erklärte er, dass er bereit sei, KI-Modelle im Wert von bis zu 10 Milliarden Dollar als Open Source zu veröffentlichen, sofern diese sicher und für alle von Nutzen sind. Dies sei eine Möglichkeit, die Abhängigkeit von wenigen Unternehmen als Gatekeeper zu vermeiden und gleichzeitig die eigenen Modelle von Meta zu verbessern. Das letztendliche Ziel von Meta ist die Schaffung eines KI-Betriebssystems für das KI-Zeitalter, ähnlich wie Google Android für Smartphones entwickelt hat.