Der kalifornische Senat hat kürzlich einen wichtigen Gesetzentwurf verabschiedet, der Darsteller vor der unbefugten Erstellung digitaler Kopien durch künstliche Intelligenz (KI) schützen soll. Dieser Gesetzentwurf, AB2602 genannt, muss noch vom Gouverneur unterzeichnet werden, um in Kraft zu treten. Die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA betrachtet ihn als eine ihrer wichtigsten legislativen Prioritäten in diesem Jahr.

Gesichtserkennung

Der Gesetzentwurf schreibt vor, dass für die Verwendung von „digitalen Kopien“ von Darstellern deren ausdrückliche Zustimmung erforderlich ist. Die Bestimmungen des Gesetzentwurfs ähneln den Vereinbarungen, die SAG-AFTRA im vergangenen Jahr mit Filmstudios abgeschlossen hat. Der zukünftige Schutz soll auch auf andere Darbietungsformen wie Videospiele, Hörbücher und Werbung ausgeweitet werden und sogar nicht gewerkschaftlich organisierte Arbeit umfassen.

Jeffrey Bennett, Rechtsberater von SAG-AFTRA, erklärte, man wolle sicherstellen, dass auch Darsteller, die nicht durch Gewerkschaftsvereinbarungen abgedeckt sind, geschützt werden. Er betonte, dass man nicht zulassen dürfe, dass eine neue Generation von Darstellern ihre Rechte an ihrer Stimme und ihrem Bild verliert, weil ihnen die Verhandlungsmacht und der Einfluss fehlen.

Anfangs lehnte die Motion Picture Association (MPA), die große Produktionsfirmen vertritt, den Gesetzentwurf ab, da er angeblich gängige Postproduktionstechniken behindern würde. Nach Anpassungen der Formulierung durch die Gesetzgeber nahm die MPA jedoch schließlich eine neutrale Haltung ein.

Der Gesetzentwurf wurde im kalifornischen Abgeordnetenhaus einstimmig mit 62 zu 0 Stimmen angenommen, im Senat mit 36 zu 1 Stimmen. Da der Senat Änderungen am Gesetzentwurf vorgenommen hat, muss er zur erneuten Prüfung an das Abgeordnetenhaus zurückgegeben werden, bevor er schließlich Gouverneur Gavin Newsom zur Unterzeichnung vorgelegt werden kann.

Duncan Crabtree-Ireland, Geschäftsführer von SAG-AFTRA, bezeichnete den Gesetzentwurf als „enormen Schritt nach vorne“. Er erklärte, dass im Zeitalter der digitalen Kopien ein starkes rechtliches Rahmenwerk für die Rechte an Stimme und Bild geschaffen werden müsse, um Missbrauch zu verhindern. Dieser Gesetzentwurf biete genau diesen Schutz.

Darüber hinaus treibt SAG-AFTRA einen Bundesgesetzentwurf voran, den „No Fakes Act“, der die Erstellung digitaler Kopien ohne Zustimmung unter Strafe stellen soll. Die Filmverband warnte, dass ein zu weit gefasstes Gesetz die Meinungsfreiheit gemäß dem Ersten Verfassungszusatz beeinträchtigen könnte, insbesondere bei der Produktion von Dokumentationen über historische Persönlichkeiten.

SAG-AFTRA fördert auch einen weiteren Gesetzentwurf, AB1836, zum Schutz digitaler Kopien verstorbener Darsteller. Auch zu diesem Gesetzentwurf nimmt die Filmverband eine neutrale Haltung ein.

Wichtigste Punkte:

🎭 ** Schutzmaßnahmen **: Kalifornien verabschiedet den Gesetzentwurf AB2602, der die ausdrückliche Zustimmung für die Verwendung digitaler Kopien von Darstellern vorschreibt.

📜 ** Gesetzgebungsprozess **: Der Gesetzentwurf wurde im Abgeordnetenhaus und im Senat verabschiedet und muss nach erneuter Prüfung im Abgeordnetenhaus dem Gouverneur zur Genehmigung vorgelegt werden.

🤖 ** Zukunftsaussichten **: SAG-AFTRA treibt den Bundesgesetzentwurf „No Fakes Act“ und den Gesetzentwurf AB1836 zum Schutz verstorbener Darsteller voran.