Das auf generative KI-Programmierung spezialisierte Startup Magic hat kürzlich eine beeindruckende Finanzierungsrunde in Höhe von 320 Millionen US-Dollar abgeschlossen.

Die Runde wurde von Eric Schmidt, dem ehemaligen CEO von Google, angeführt und zog zahlreiche namhafte Investoren an, darunter CapitalG (ein Unternehmen von Alphabet), Atlassian, Elad Gil, Jane Street, Nat Friedman und Daniel Gross sowie Sequoia Capital. Durch diese Finanzierung beläuft sich das Gesamtfinanzierungsvolumen von Magic auf fast 465 Millionen US-Dollar und katapultiert das Unternehmen in die Riege der gut finanzierten KI-Programmier-Startups.

Extragroßes Kontextfenster

Eine der Besonderheiten von Magic ist sein extragroßes Kontextfenster, genannt „Long-Term Memory Network“ (LTM). Dies bedeutet, dass sein Modell deutlich größere Eingabedaten verarbeiten kann und so Verzerrungen bei der Codegenerierung vermieden werden.

Magics neuestes Modell, LTM-2-mini, kann 100 Millionen Token verarbeiten – das entspricht etwa 10 Millionen Codezeilen oder 750 Romanen. Laut offiziellen Angaben ist es beim Decodieren von Token um das 1000-fache effizienter als herkömmliche Modelle. Im Vergleich zu gängigen Modellen auf dem Markt wie Llama 3.1 benötigt LTM-2-mini deutlich weniger Speicher und zeigt so seine Leistungsstärke.

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Offizieller Blog: https://magic.dev/blog/100m-token-context-windows

Zusammenarbeit mit Google Cloud

Gleichzeitig mit der Finanzierung hat Magic eine Partnerschaft mit Google Cloud geschlossen, um zwei „Supercomputer“ auf der Google Cloud Platform zu erstellen. Diese Computer heißen Magic-G4 und Magic-G5. Der erstere wird mit Nvidia H100-GPUs ausgestattet sein, der letztere mit der nächsten Generation von Nvidia-Chips, den Blackwell-Chips, die im nächsten Jahr erscheinen sollen.

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Magic plant, die Rechenleistung in Zukunft auf „zehntausende“ GPUs auszuweiten. Ein solcher Rechencluster könnte eine Verarbeitungsleistung von 160 Exaflops pro Sekunde erreichen – das entspricht einer Billion Milliarden Berechnungen pro Sekunde.

Eric Steinberger, Gründer und CEO von Magic, erklärte in einer Stellungnahme: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Google und Nvidia beim Aufbau der nächsten Generation von KI-Supercomputern in der Google Cloud.“ Er betonte, dass das Blackwell-System von Nvidia die Inferenz- und Trainingsleistung seiner Modelle erheblich verbessern werde, während Google Cloud es ihnen ermögliche, schnell zu skalieren und von einem umfangreichen Cloud-Service-Ökosystem zu profitieren.

Magic wurde 2022 von Steinberger und Sebastian de Roo gegründet. Steinberger war AI-Forscher bei Meta, während de Roo der ehemalige CTO des deutschen Unternehmens für Geschäftsprozessmanagement FireStart war.

Das Team besteht derzeit aus etwa zwanzig Mitarbeitern. Obwohl Magic noch nicht profitabel ist, zielt das Unternehmen darauf ab, Softwareentwicklern bei der Automatisierung des Schreibens, der Überprüfung, des Debuggens und der Planung von Codeänderungen zu helfen und so für effizientere Codierung zu sorgen.

Wichtigste Punkte:

🌟 Magic hat eine Finanzierung von 320 Millionen US-Dollar erhalten, unter anderem von Eric Schmidt, dem ehemaligen Google-CEO, und anderen bekannten Institutionen.

💻 Das Unternehmen arbeitet mit Google Cloud zusammen, um zwei leistungsstarke Supercomputer zu bauen, um die Trainings- und Inferenzleistung von KI-Modellen zu verbessern.

🚀 Magic setzt sich für die Automatisierung der Softwareentwicklung ein und verfügt mit seinem extragroßen Kontextfenster über einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt.