Laut einem aktuellen Bericht des Magazins „Wired“ wird Applebot, der Webcrawler von Apple, von mehreren großen Medienunternehmen boykottiert. Dieses Ereignis hat eine breite Diskussion über das Crawlen von Inhalten durch KI ausgelöst.

Applebot, der im November 2014 erstmals auftauchte und im Mai 2015 offiziell vorgestellt wurde, arbeitete stets im Hintergrund an der Verbesserung von Siri und Spotlight. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass mehrere bekannte Medien und Plattformen, darunter Facebook, Instagram, die „New York Times“ und die „Financial Times“, den Bot blockieren und ihm den Zugriff auf ihre Inhalte verweigern.

Dieser Boykott erfolgt hauptsächlich über die robots.txt-Datei. Studien zeigen, dass etwa 6 bis 7 % der Websites Applebot-Extended blockieren, während eine andere Studie einen Wert von bis zu 25 % der getesteten Websites angibt. Dieses Phänomen beschränkt sich nicht auf Applebot; auch die Crawler von OpenAI und Google werden ähnlich behandelt, wobei 53 % bzw. 43 % der Nachrichtenwebsites sie blockieren.

Roboter, Computer, Büro, Künstliche Intelligenz

Bildquelle: Das Bild wurde mit KI generiert, Bildrechte liegen bei Midjourney.

Obwohl die Blockadequote von Applebot relativ niedrig ist, gehen Experten davon aus, dass dies nicht auf eine besondere Wertschätzung der Medien zurückzuführen ist, sondern darauf, dass Applebot im Vergleich zu anderen Bots weniger bekannt ist und daher weniger Aufmerksamkeit erregt. Diese Erklärung verdeutlicht die komplexe Situation im Bereich des KI-basierten Content-Crawlings.

Dieser „kalte Krieg“ spiegelt die ambivalente Haltung der Medienbranche gegenüber KI-Technologien wider. Einerseits revolutionieren KI-Technologien die Content-Verteilung und die Benutzererfahrung; andererseits werfen nicht autorisierte Content-Crawls Fragen zum Urheberrechtsschutz und zur Datensicherheit auf.

Für Apple ist das Schicksal von Applebot eine Warnung. Die Balance zwischen technologischer Innovation und dem Schutz von Inhalten stellt die Tech-Giganten vor eine große Herausforderung. Dies ist gleichzeitig ein Weckruf für die gesamte Branche, das Content-Ökosystem im Zeitalter der KI neu zu bewerten.

Mit der Weiterentwicklung der KI-Technologie werden solche Kontroversen wahrscheinlich zunehmen. Die Entwicklung fairer Regeln für das Content-Crawling, der Schutz der Rechte der Urheber und das Finden eines Gleichgewichts zwischen Offenheit und Schutz sind Herausforderungen, denen sich die gesamte Internetbranche stellen muss.

In diesem Kräftemessen zwischen KI und traditionellen Medien gibt es keinen eindeutigen Sieger. Zukünftig benötigen wir wahrscheinlich ein transparenteres und gerechteres Content-Ökosystem, das sowohl Originalinhalte schützt als auch Raum für technologische Innovationen lässt. Nur so kann eine echte Win-win-Situation zwischen KI-Technologie und Content-Industrie erreicht und ein gesundes Wachstum der Branche gefördert werden.