Mit den US-Präsidentschaftswahlen 2024 vor der Tür sind wir in ein neues Zeitalter eingetreten – das Zeitalter der generativen künstlichen Intelligenz (KI), die bereits auf der politischen Bühne Einzug gehalten hat. Stellen Sie sich vor: Die Wahlentscheidungen der Wähler könnten durch KI-generierte Bilder, Videos und Audiodateien beeinflusst werden – das ist kein Witz! Erst kürzlich teilte der ehemalige Präsident Trump KI-generierte Bilder, die Taylor Swifts Fans in T-Shirts mit seiner Unterstützung zeigten, obwohl diese Bilder ursprünglich als satirisch gekennzeichnet waren.
Besorgniserregender ist, dass im Januar einige Einwohner von New Hampshire Deepfake-Anrufe erhielten, die versuchten, sie von der Teilnahme an der Vorwahl der Demokraten abzuhalten. Nur noch wenige Monate bis zum Wahltag, und Experten sagen voraus, dass solche KI-basierten Falschinformationen zunehmen werden, während die Technologie zur Erkennung dieser Inhalte noch nicht ausgereift ist. Lance Hunt, Politikprofessor an der Universität von Georgia, erklärt: „Wenn ein Teil der Bevölkerung nicht erkennt, dass es sich um Fälschungen handelt, könnte dies die Wahlergebnisse erheblich beeinflussen.“
Generative KI ist weit mehr als nur ein Chatbot; sie kann verschiedene Bilder, Videos und Audiodateien erstellen. Diese Technologie verbreitet sich weltweit rasant und ist für jedermann leicht zugänglich, auch für diejenigen, die sie für böswillige Zwecke einsetzen wollen. Tatsächlich ist dies bereits in Ländern wie Indien, Indonesien und Südkorea vorgekommen, obwohl unklar ist, ob diese Inhalte tatsächlich die Wahlentscheidungen der Wähler beeinflusst haben. Stellen Sie sich jedoch vor, welche Auswirkungen ein gefälschtes Video von Trump oder Vizepräsidentin Harris, das im Internet viral geht, auf die Wahl haben könnte!
Die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) des US-Heimatschutzministeriums ist sich der möglichen Bedrohung durch generative KI bewusst. Kate Conley, Senior Advisor bei CISA, sagt: „Ausländische Gegner haben in früheren Wahlen die US-Wahlen und deren Infrastruktur angegriffen, und wir erwarten, dass diese Bedrohung im Jahr 2024 weiterbestehen wird.“ Sie betont, dass CISA staatliche und lokale Wahlbeamte über ausländische Einflussnahme und Desinformationen berät.
Wie können wir also das Chaos durch generative KI vor den Wahlen verhindern? Das Problem ist, dass viele generierte Inhalte schwer von echten zu unterscheiden sind. Mit dem Fortschritt der Technologie hat sich die KI-generierte Inhalte von früher – mit ihren „15 Fingern“ – zu lebensechten Bildern entwickelt.
Im Juli letzten Jahres erhielt die Biden-Regierung freiwillige Zusagen von Unternehmen wie Amazon, Anthropic, Google, Meta, Microsoft und OpenAI zur Bewältigung der potenziellen Risiken der KI. Diese Vereinbarungen sind jedoch nicht rechtsverbindlich. Professor Hunt geht davon aus, dass es in Zukunft auf Bundesebene eine parteiübergreifende Gesetzgebung geben wird, die sich speziell mit Falschinformationen in politischen Kampagnen befasst.
Social-Media-Plattformen wie Meta, TikTok und X könnten ebenfalls eine Rolle bei der Verhinderung der Verbreitung falscher Medien spielen, z. B. durch deutliche Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten oder sogar durch deren Verbot. Die bestehenden Erkennungstools sind jedoch nicht sehr effektiv. Einige Tools werden sogar als „Wundermittel“ kritisiert und liefern keine eindeutigen Antworten, sondern nur vage Aussagen wie „mit 85%iger Wahrscheinlichkeit“.
Der Wahltag rückt näher, während die Technologie der generativen KI sich rasant weiterentwickelt. Dies ist besorgniserregend, da Böswillige diese Technologie vor Beginn der Abstimmung nutzen könnten, um mehr Online-Chaos zu verursachen. Wie die Wahlen letztendlich verlaufen werden, bleibt abzuwarten.