Meta gab bekannt, sein Vorhaben fortzusetzen, Millionen öffentlicher Beiträge von britischen Facebook- und Instagram-Nutzern zum Trainieren seiner KI-Technologie zu verwenden.
Obwohl dieses Vorgehen nach EU-Datenschutzrecht im Wesentlichen verboten ist, erklärte Meta, mit dem britischen Information Commissioner's Office (ICO) intensiv kommuniziert zu haben. Das Unternehmen hatte ein ähnliches Vorhaben im Juni ausgesetzt, nachdem das ICO vor der Notwendigkeit gewarnt hatte, die Privatsphäre der Nutzer beim Entwickeln generativer KI zu respektieren.
Im Rahmen der nun angekündigten Pläne betonte das ICO, Meta keine aufsichtsrechtliche Genehmigung erteilt zu haben, werde das Experiment aber überwachen, um die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen sicherzustellen. Meta versprach, Maßnahmen zu ergreifen, um Nutzern die Möglichkeit zu geben, die Verwendung ihrer Beiträge zum KI-Training zu verbieten.
Datenschutzorganisationen äußerten große Bedenken hinsichtlich dieses Plans. So beschuldigte beispielsweise die Organisation for Open Rights (ORG) Meta, Nutzer zu „unfreiwilligen und unbezahlten Testpersonen“ zu machen. Diese Organisationen forderten das ICO und die EU auf, den Plan einzuschränken, da die Verwendung von Daten ohne Zustimmung der Nutzer unethisch sei.
Meta erklärte in einer Stellungnahme, dass die Pläne in Europa zwar weiterhin ausgesetzt seien, in Großbritannien aber die Nutzung öffentlich geteilter Nutzerinhalte zum Trainieren von KI-Modellen wieder aufgenommen werde. Es wurde betont, dass Meta keine privaten Nachrichten oder Inhalte von Nutzern unter 18 Jahren verwenden werde.
Meta betonte, dass diese Maßnahme dazu beitragen werde, dass die generativen KI-Modelle die kulturellen, historischen und sprachlichen Besonderheiten Großbritanniens besser widerspiegeln, und äußerte die Hoffnung, die Initiative später im Jahr auf weitere Länder und Sprachen auszuweiten.
Stephen Almond, Executive Director for Regulatory Risk beim ICO, wies darauf hin, dass Unternehmen, die Nutzerdaten zum Trainieren generativer KI verwenden, transparent mit der Art und Weise des Datenverbrauchs umgehen sollten. Es müssten wirksame Schutzmaßnahmen ergriffen und den Nutzern klare und einfache Möglichkeiten zum Widerspruch gegen die Datenverarbeitung geboten werden, bevor mit der Verwendung personenbezogener Daten zum Trainieren von Modellen begonnen wird.
Wichtigste Punkte:
1. 📅 Meta beschließt, öffentliche Social-Media-Inhalte britischer Nutzer zum Trainieren von KI zu verwenden, obwohl dieses Vorgehen in der EU rechtliche Hürden aufwirft.
2. 🚫 Das ICO hat diesen Plan noch nicht genehmigt, wird Metas Experiment aber überwachen und die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen sicherstellen.
3. 🛡️ Datenschutzorganisationen lehnen den Plan ab und argumentieren, dass die Nutzung von Nutzerdaten der Zustimmung der Nutzer bedarf.