Google warnt kürzlich, dass Großbritannien im globalen Wettlauf um Künstliche Intelligenz (KI) zurückfallen könnte, insbesondere wenn die Regierung den Aufbau von Rechenzentren nicht beschleunigt und die Beschränkungen für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke nicht lockert.
Debbie Weinstein, Geschäftsführerin von Google UK, erklärte, dass die Regierung die Chancen der KI zwar erkannt habe, aber weitere politische Maßnahmen zur Förderung ihrer Anwendung erforderlich seien.
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Weinstein erwähnte, dass Großbritannien im globalen KI-Bereitschaftsindex nur auf Platz sieben liegt, was im Vergleich zu anderen Ländern deutlich zurückliegt. Sie betonte, dass Großbritannien eine reiche Geschichte und Vorteile im KI-Bereich habe, aber ohne aktive Maßnahmen die zukünftige Konkurrenz sehr hart werde.
In den letzten Jahren, mit dem rasanten Aufstieg von KI-Technologien wie ChatGPT, ist auch die weltweite Investitionswelle in KI gestiegen. Gleichzeitig wurden aufgrund von Budgetkürzungen einige KI-Projekte der Labour-Regierung auf Eis gelegt. Beispielsweise wurden die geplanten Investitionen von 800 Millionen Pfund in ein Supercomputerprojekt und 500 Millionen Pfund in KI-Forschungsmittel gestrichen.
Zur Einstellung des Supercomputerprojekts sagte Weinstein, sie hoffe, dass die Regierung im kommenden „AI-Aktionsplan“ eine umfassende Perspektive auf die notwendigen Investitionen in Großbritannien liefern werde. In einem bald erscheinenden politischen Positionspapier schlägt Google den Aufbau einer „Nationalen Forschungscloud“ vor, die Start-ups und der Wissenschaft die notwendige Rechenleistung und Daten bereitstellen würde.
Der Google-Bericht weist darauf hin, dass Großbritannien bei der Gewinnung von Investitionen in Rechenzentren Schwierigkeiten hat, lobt aber gleichzeitig die Zusage der Labour-Partei, mehr Rechenzentren zu bauen. Der Bericht empfiehlt außerdem die Einrichtung eines nationalen Qualifizierungsprogramms, um die Arbeitskräfte auf die Entwicklung der KI vorzubereiten und KI-Technologien breiter in den öffentlichen Dienst einzuführen.
Eine weitere wichtige Empfehlung ist die Änderung des britischen Urheberrechts. Da in diesem Jahr neue Vorschriften zur Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Material für das KI-Modelltraining aufgegeben wurden, erklärte Weinstein, dass dieses ungelöste Urheberrechtsproblem zu einem Hindernis für die Entwicklung werde. Google möchte die Richtlinie von 2023 wiederherstellen, die Text- und Data Mining (TDM) für kommerzielle Zwecke erlaubt.
Weinstein betonte weiter, dass die Regulierung das Ziel haben sollte, „Innovationen zu unterstützen“, und forderte die Regierung auf, sich stärker auf bestehende Regulierungsrahmen zu verlassen, anstatt neue Vorschriften zu schaffen. Gleichzeitig entwirft die britische Regierung ein KI-Gesetz, das plant, freiwillige Vereinbarungen zwischen Regierung und Technologieunternehmen zum Testen von KI-Modellen rechtlich bindend zu machen.
Ein Sprecher der britischen Regierung erklärte, dass ihr Aktionsplan für KI-Chancen sicherstellen werde, dass genügend Infrastruktur, Fähigkeiten und Datenzugang vorhanden seien, um Unternehmen und öffentlichen Diensten zu helfen, das Potenzial der KI zu nutzen. Gleichzeitig betonte die Regierung, dass die Entwicklung der KI sichergestellt und das Vertrauen der Öffentlichkeit gestärkt werden müsse.
Wichtigste Punkte:
🌐 Großbritannien liegt im globalen KI-Bereitschaftsindex nur auf Platz sieben und muss den Aufbau von Rechenzentren beschleunigen.
💡 Google schlägt den Aufbau einer „Nationalen Forschungscloud“ zur Unterstützung von Start-ups und der wissenschaftlichen Forschung vor.
📜 Reform des Urheberrechts, Lockerung der Beschränkungen für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Materialien zur Förderung der KI-Entwicklung.