Mit den US-Präsidentschaftswahlen 2024 vor der Tür rückt die rasante Entwicklung der KI-Technologie immer stärker in den Fokus. Eine aktuelle Analyse von Axios zeigt, dass mindestens 26 Bundesstaaten bereits Gesetze verabschiedet haben oder in Erwägung ziehen, um den Einsatz generativer KI in Wahlen zu regulieren. Das bedeutet, dass KI in zukünftigen Wahlen nicht mehr nur ein einfaches technisches Werkzeug sein wird, sondern ein potenzieller „Game Changer“, der das Wahlergebnis beeinflussen kann.
Bildquelle: Das Bild wurde mit KI erstellt, Lizenzgeber: Midjourney
Bekanntlich kann generative KI böswillig eingesetzt werden und sogar zu Verwirrung und Unterdrückung von Wählern führen. Der Senator von Virginia, Mark Warner, wies in einer E-Mail auf das nicht zu unterschätzende Risiko des Missbrauchs von KI-Technologie hin. Er erklärte: „Ich glaube, dass die Unternehmen und Plattformen, die generative KI entwickeln, das Potenzial für solchen Missbrauch nicht ausreichend berücksichtigen.“ Dies führt bei vielen zu Bedenken hinsichtlich der Fairness demokratischer Wahlen im Kontext des KI-Einsatzes.
Tatsächlich gibt es bereits mehrere Beispiele dafür, dass generative KI zur Irreführung von Wählern eingesetzt wurde. So wurden beispielsweise in New Hampshire KI-generierte gefälschte Anrufe verwendet, die Bidens Stimme imitierten, um Demokraten von der Teilnahme an der Vorwahl abzuhalten. Im Juli letzten Jahres nutzte ein Super-PAC, der den Gouverneur von Florida, DeSantis, unterstützte, KI, um Trumps Stimme zu imitieren und ihn in einem Werbespot anzugreifen. Diese Vorfälle verdeutlichen, dass der Missbrauch von KI ein nicht zu ignorierendes Problem geworden ist.
Obwohl einige Bundesstaaten bereits Maßnahmen ergriffen haben – Texas war beispielsweise 2019 der erste Bundesstaat, der die Erstellung und Verbreitung von Deepfakes gegen Kandidaten verbot – sind die regulatorischen Maßnahmen auf Bundesebene in Bezug auf KI nach wie vor begrenzt. Selbst die KI-Verordnung von Präsident Biden basiert hauptsächlich auf Freiwilligkeit und mangelt an durchsetzungsfähigen Maßnahmen.
Derzeit haben 19 Bundesstaaten Gesetze verabschiedet, die sich speziell mit KI-generierten „Deepfakes“ befassen. In Kalifornien verbietet ein Gesetz die Verbreitung von „wesentlich irreführenden“ Audio- und Videomaterialien in den 60 Tagen vor der Wahl, während Minnesota und Michigan 2023 die Verbreitung von KI-generierten Deepfakes in den 90 Tagen vor der Wahl verboten haben. Auch New Mexico, Florida und Utah haben in diesem Jahr Gesetze verabschiedet, die die Offenlegung von KI-generierten Inhalten vorschreiben.
Obwohl einige Bundesstaaten bei der Prüfung relevanter Gesetze auch Ausnahmen berücksichtigen, beispielsweise wenn Inhalte offengelegt werden oder satirische und parodistische Werbung darstellen, bestehen zwischen den Bundesstaaten nach wie vor Unterschiede in der Klassifizierung und Bestrafung von Verstößen. Experten weisen darauf hin, dass angesichts der zunehmenden Aktivitäten der Bundesstaaten umfassende Maßnahmen auf Bundesebene erforderlich sind, um dieses Problem wirklich zu lösen.
** Wichtigste Punkte:**
📊 ** Mindestens 26 Bundesstaaten prüfen oder haben bereits Gesetze verabschiedet, um den Einsatz generativer KI in Wahlen zu regulieren. **
📞 **Der böswillige Einsatz von KI-Technologie ist keine Seltenheit und umfasst gefälschte Anrufe und Werbespots mit imitierten Stimmen von Kandidaten. **
⚖️ ** Die Regulierung auf Bundesebene ist derzeit relativ begrenzt, und die Gesetze der einzelnen Bundesstaaten weisen Unterschiede auf. Ein umfassenderer Rechtsrahmen ist dringend erforderlich. **