Kürzlich wurde ein ehemaliger CEO eines australischen Start-ups vom US-Justizministerium und der Börsenaufsichtsbehörde SEC wegen Betrugs angeklagt. Er soll mit gefälschten Finanzberichten Investoren um 40 Millionen US-Dollar betrogen haben.

Der 41-jährige Baba Nadimpalli war Mitbegründer und ehemaliger CEO von Skael. Skael, gegründet 2016, behauptete, durch „digitale Mitarbeiter“ manuelle Arbeit zu ersetzen, Arbeitsabläufe zu vereinfachen und die Effizienz zu steigern. Die Realität sah jedoch ganz anders aus.

Betrug

Laut einer im Januar bekannt gewordenen Anklageschrift behauptete Skael, seine Software spare jedem Mitarbeiter täglich 2,5 Stunden Arbeitszeit und spare Kunden jährlich 100.000 US-Dollar. Diese Versprechen erwiesen sich jedoch als falsch. Nadimpalli wird vorgeworfen, die Einnahmen des Unternehmens absichtlich überhöht zu haben, um Investoren anzulocken, und die erhaltenen Gelder zur Tilgung seiner persönlichen Schulden verwendet zu haben.

Die Anklageschrift besagt, dass Nadimpalli im Januar 2020 Investoren über die jährlichen wiederkehrenden Einnahmen (ARR) des Unternehmens belog und gefälschte Kontoauszüge vorlegte. Diese Lügen sicherten ihm eine Finanzierung von 3 Millionen US-Dollar. Im folgenden Jahr sammelte er weitere 7,85 Millionen US-Dollar ein. Im Jahr 2022 brachte die Serie-A-Finanzierungsrunde von Skael rund 30 Millionen US-Dollar ein, wodurch das Unternehmen auf 230 Millionen US-Dollar bewertet wurde.

Nadimpalli betrog nicht nur die Investoren, sondern auch seinen Finanzvorstand. Die Anklageschrift behauptet, er habe dem neu eingestellten Finanzvorstand gefälschte Bankunterlagen vorgelegt und eine Präsentation mit falschen Kundeninformationen erstellt, um angeblich hohe Einnahmen vorzutäuschen. Bis Ende 2021 hatte er durch seine falschen Angaben den ARR von Skael auf 7 Millionen US-Dollar erhöht und fiktive Kundendaten erfunden.

Im Juli 2022 räumte Nadimpalli schließlich ein, dass die Einnahmen des Unternehmens nicht den Angaben entsprachen. Der Vorstand leitete daraufhin eine Untersuchung ein. Bevor die Untersuchung abgeschlossen war, beschloss er gemeinsam mit dem Vorstand, das Unternehmen zu schließen, und kehrte dann nach Australien zurück. Mittlerweile steht auch die Domain von Skael zum Verkauf, und die Investoren scheinen ihr Geld nicht mehr zurückzubekommen.

Derzeit ist Nadimpalli wegen dreifachen Wertpapierbetrugs und siebenfachen Bankbetrugs angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihm mindestens 40 Jahre Gefängnis und über 5 Millionen US-Dollar Strafe, obwohl solche Höchststrafen bei Wirtschaftsdelikten in der Regel nicht verhängt werden.

Wichtigste Punkte:

- 💼 Nadimpalli wird vorgeworfen, mit gefälschten Finanzberichten Investoren um 40 Millionen US-Dollar betrogen zu haben.

- 📈 Skael behauptete, seine KI-Software könne manuelle Arbeit ersetzen, hielt aber seine Versprechen nicht ein und gab die Einnahmen des Unternehmens falsch an.

- 🚨 Nadimpalli ist derzeit wegen mehrerer schwerer Anklagepunkte angeklagt und droht bei einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe von bis zu 40 Jahren.