Runway, ein Unternehmen für KI-Videogenerierung, hat ein ehrgeiziges Programm angekündigt, um die Anwendung von KI-Technologien in der Filmproduktion zu fördern. Mit einem Fonds von 5 Millionen US-Dollar will das Unternehmen bis zu 100 originelle Filmprojekte unterstützen. Dies bietet Regisseur*innen, die sich für KI-Technologie interessieren, eine einzigartige Gelegenheit.
Runways „Hundert-Filme-Fonds“ unterstützt alle Videoprojekte, die die generativen Videomodelle des Unternehmens verwenden. In einem Blogbeitrag heißt es: „Traditionelle Finanzierungsmechanismen übersehen oft innovative Ansätze im gesamten Ökosystem der Branche.“ Gefördert werden Lang- und Kurzfilme, Dokumentationen, experimentelle Projekte, Musikvideos und sogar noch undefinierte neue Formen.
Neben den 5 Millionen US-Dollar an Barmitteln stellt Runway bis zu 2 Millionen US-Dollar an Guthaben für Unternehmensdienstleistungen bereit. Das Unternehmen gibt an, dass die Barmittel auf bis zu 10 Millionen US-Dollar erhöht werden könnten. Runways Creative Director, Jamie Umpherson, betont, dass sie bei der Höhe des Fonds flexibel bleiben wollen. Obwohl derzeit 100 Filme geplant sind, hofft man, im Laufe der Zeit noch mehr zu unterstützen.
Zur fairen und effizienten Verteilung der 5 Millionen US-Dollar erklärt Umpherson, dass die Förderhöhe für jedes Projekt anhand des jeweiligen Produktionsbedarfs ermittelt wird. Das Unternehmen bietet außerdem 5 „Regisseur*innen-Residenzen“ an. Die genauen Anforderungen und Leistungen sind zwar noch unklar, aber es ist zweifellos eine lohnende Chance.
Es ist wichtig zu beachten, dass Runway keine Eigentums- oder Kontrollrechte an den geförderten Projekten beansprucht. Die geförderten Filmemacher*innen müssen lediglich alle zwei Wochen einen Produktionsbericht einreichen und Runway die Präsentation des Endergebnisses ermöglichen. Bekannte Persönlichkeiten der Branche wie Jane Rosenthal, Mitbegründerin des Tribeca Film Festivals, und der Musiker will.i.am wurden als Berater hinzugezogen, um bei der Auswahl der Förderprojekte und der zusätzlichen Unterstützung zu helfen.
Obwohl das Förderprogramm den Anschein erwecken könnte, man solle die Produkte des Unternehmens verwenden, ist es unbestreitbar, dass neue, experimentelle Tools oft von traditionellen Produktionsfirmen übersehen werden. Manchmal kann eine kleine Finanzspritze dazu beitragen, bahnbrechende technologische Anwendungen zu entdecken – eine Chance, die für Kreative, die Schwierigkeiten haben, traditionelle Finanzierungen zu erhalten, von großer Bedeutung sein kann.
Branchenexperten äußern jedoch auch Bedenken hinsichtlich des Erfolgs des Programms. Wie der Branchenexperte Michael Black sagt: „Jemandem ein Hochleistungsauto zu geben, macht ihn noch lange nicht zum Formel-1-Fahrer. Die Situation ist ähnlich. Vielleicht erhalten einige neue Stimmen eine Chance, die sie sonst nicht gehabt hätten, aber es sind immer noch nur wenige, die wirklich gute Filme machen können.“
Vor diesem Hintergrund ist Runways Strategie, ein breites Spektrum an Projekten zu fördern, möglicherweise klug. Auch wenn die Bezeichnung „Breitstreuung“ vielleicht nicht ganz zutreffend ist, so trifft der Kern der Aussage zu: Das Unternehmen hofft, dass unter den 100 Filmen mindestens ein oder zwei die Praktikabilität oder sogar bahnbrechende Anwendungen von KI-generierten Videos demonstrieren.
Zweifellos werden einige Filmemacher*innen möglicherweise nur aus finanziellen Gründen teilnehmen und die Runway-Technologie nur in geringem Umfang, beispielsweise für Traumsequenzen, einsetzen. Aber wenn einige Dutzend Kreative die Mittel und die Technologie ernst nehmen, wäre dies für Runway bereits ein Erfolg.