Meta hat kürzlich seine KI-betriebene Ray-Ban Smartbrille vorgestellt. Die Brille verfügt über eine versteckte Kamera an der Vorderseite, die Fotos aufnehmen kann. Bemerkenswert ist, dass diese Fotos nicht nur auf Anfrage aufgenommen werden, sondern auch automatisch durch die Aktivierung von KI-Funktionen, beispielsweise durch das Aussprechen von „Schau“, ausgelöst werden können. Das bedeutet, dass die Ray-Ban Meta-Brille eine große Anzahl von Fotos sammelt, sowohl von Benutzern aktiv aufgenommene als auch unerwartet aufgenommene.
Kürzlich fragte der TechCrunch-Reporter Meta, ob das Unternehmen plant, die von Ray-Ban-Benutzern aufgenommenen Fotos zum Trainieren von KI-Modellen zu verwenden, so wie es mit Bildern von öffentlichen Social-Media-Konten getan wird. Meta gab darauf keine eindeutige Antwort.
Anuj Kumar, Senior Director für KI-Wearables bei Meta, sagte in einem Videointerview: „Wir werden dieses Thema nicht öffentlich diskutieren.“ Gleichzeitig erklärte Meta-Sprecherin Mimi Huggins: „Das ist nicht etwas, das wir normalerweise öffentlich teilen.“ Auf die Frage von TechCrunch, ob Meta diese Bilder zum Training verwendet, antwortete Huggins: „Wir sagen weder ja noch nein.“
Besonders besorgniserregend ist, dass die neue KI-Funktion der Ray-Ban zu einer großen Anzahl passiver Aufnahmen führen wird. Letzte Woche berichtete TechCrunch über Metas geplante Echtzeit-Videofunktion. Sobald diese durch ein bestimmtes Schlüsselwort aktiviert wird, sendet die Smartbrille eine Reihe von Bildern (im Wesentlichen ein Echtzeit-Video) an ein multimodales KI-Modell, um Fragen an die Umgebung mit geringer Latenz und natürlich zu beantworten.
Das bedeutet, dass Benutzer im Alltag unbewusst eine große Anzahl von Bildern aufnehmen und an das KI-Modell in der Cloud hochladen könnten. Wenn beispielsweise ein Benutzer die Brille bittet, die Kleidung im Kleiderschrank zu scannen, um bei der Auswahl der Kleidung zu helfen, macht die Brille tatsächlich Dutzende von Fotos des Raumes und seiner Inhalte.
Wie werden diese Fotos nach dem Upload verarbeitet? Meta ist dazu nicht bereit, Auskunft zu geben.
Das Tragen der Ray-Ban Meta-Brille bedeutet, dass Sie eine Kamera im Gesicht tragen. Wie wir aus der Erfahrung mit Google Glass wissen, ist die Akzeptanz einer Gesichtskamera nicht sehr hoch. Daher sollten Unternehmen, die solche Produkte auf den Markt bringen, in der Regel klar sagen: „Hey! Alle Fotos und Videos, die von Ihrer Gesichtskamera aufgenommen werden, sind absolut privat und nur für Sie bestimmt.“
Meta tut dies jedoch nicht. Meta hatte zuvor angekündigt, öffentliche Beiträge aller US-Nutzer auf Instagram und Facebook zum KI-Training zu verwenden. Das Unternehmen betrachtet all diese Informationen als „öffentlich verfügbare Daten“, und wir müssen uns damit wohl abfinden. Ihre Definition von „öffentlich verfügbar“ ist sehr weit gefasst, und die Grenzen des Datenschutzes verschwimmen.
Obwohl wir nicht sicher sein können, ob Meta die von der Ray-Ban Meta-Kamera aufgenommenen Bilder zum Trainieren von KI-Modellen verwendet, hat das Unternehmen dies auch nicht eindeutig dementiert.
Andere Anbieter von KI-Modellen haben diesbezüglich klarere Regeln. Anthropic beispielsweise gibt an, niemals Daten von Kunden-Eingaben oder -Ausgaben zum Training zu verwenden, und OpenAI erklärt, dass es niemals Eingaben oder Ausgaben von Kunden aus der API zum Training verwendet.
Wichtige Punkte:
📸 Die von Meta herausgebrachte Ray-Ban Smartbrille ist mit einer versteckten Kamera ausgestattet, die automatisch Fotos der Umgebung des Benutzers aufnehmen kann.
🤔 Meta hat sich nicht eindeutig dazu geäußert, ob die von Benutzern aufgenommenen Fotos zum Training von KI-Modellen verwendet werden. Datenschutzbedenken werden laut.
🔒 Andere KI-Unternehmen haben klarere Richtlinien zur Verwendung von Benutzerdaten. Metas Politik erscheint unklar.