An der Schnittstelle von Technologie und Weltraumforschung bahnt sich eine spannende Innovation an. Spire Global und das kanadische Startup Mission Control gaben am 16. Oktober auf dem Internationalen Raumfahrtkongress in Mailand eine Technologiedemonstrationsmission namens Persistence bekannt. Diese Mission konzentriert sich auf die Anwendung von künstlicher Intelligenz im Weltraum und markiert den Beginn eines neuen Kapitels in der Verschmelzung von Weltraumforschung und KI-Technologie.

Ewan Reid, Gründer und CEO von Mission Control, stellte auf dem Kongress vor: „Die Persistence-Mission wird durch eine einjährige Deep-Learning-KI-Weltraumdemonstration leistungsstarke autonome Fähigkeiten an Bord von Raumfahrzeugen demonstrieren.“ Dieses ambitionierte Projekt beschränkt sich nicht nur auf die Erdbeobachtung, sondern ist ein umfassender Versuch der KI-Anwendung im Weltraum.

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Quelle: spacenews

Reid betonte, dass der Kern der Persistence-Mission darin besteht, die Echtzeitaktualisierung, die Parametermessung und die Leistungsbewertung von KI-Modellen in der Weltraumumgebung zu verifizieren. Ziel ist es, die Zuverlässigkeit und breite Anwendbarkeit der KI-Technologie in zukünftigen Weltraumanwendungen zu beweisen. Die Mission wird auf einem sechseinheitlichen Lemur-Würfelsatelliten von Spire Global mit einer optischen Kamera durchgeführt und ebnet den Weg für eine breitere Anwendung von KI im Weltraum.

Auf technischer Ebene plant Mission Control, mit der Persistence-Mission die Fähigkeiten seiner SpacefarerAI-Plattform zu demonstrieren. Diese Plattform soll die Bereitstellung und Aktualisierung von KI-Modellen in Weltraumflugzeuganwendungen vereinfachen und die Effizienz und Flexibilität von Weltraummissionen erheblich verbessern.

Ein wichtiges Ziel der Persistence-Mission ist es, das enorme Potenzial der KI für die Datenverarbeitung im Orbit zu demonstrieren. Dies spart nicht nur Bandbreite, sondern ermöglicht auch schnelle Entscheidungen und verbessert unser Verständnis der Erde. Diese innovative Datenverarbeitungsmethode könnte die Arbeitsweise zukünftiger Weltraummissionen grundlegend verändern.

Die Finanzierung des Projekts erfolgt zu 75 % durch die kanadische Raumfahrtagentur (CSA), der Rest wird von Mission Control getragen. Obwohl die genauen Beträge nicht bekannt gegeben wurden, erklärte Lisa Campbell, Vorsitzende der CSA, dass diese Mittel kanadischen Unternehmen helfen werden, ihre Technologie auf ein höheres Niveau zu heben, was die starke Unterstützung des Landes für Innovationen in der Weltraumtechnologie zeigt.

Für Spire Global ist die Persistence-Mission auch ein Beispiel für die kontinuierliche Expansion seines „Space-as-a-Service“-Geschäfts. Theresa Condor, Chief Operating Officer des Unternehmens, erklärte, dass Spire für das Design, den Bau, den Start und den Betrieb des Lemur-Satelliten der Persistence-Mission verantwortlich sein wird. Diese Kombination mit der innovativen KI-Software von Mission Control stellt einen bedeutenden Fortschritt in der orbitalen KI-Verarbeitung dar.

Die Bedeutung der Persistence-Mission liegt nicht nur in der technischen Innovation, sondern auch in der Eröffnung eines neuen Paradigmas der Weltraumforschung. Durch die Einführung von KI-Technologie im Weltraum können wir ein intelligenteres und effizienteres Management von Weltraummissionen erreichen. Dies wird nicht nur die Datenverarbeitungskapazität verbessern, sondern möglicherweise auch völlig neue Forschungsmethoden und Entdeckungen ermöglichen.