Kürzlich sprach Salesforce-CEO Marc Benioff in einem Podcast über den aktuellen Stand der Künstlichen Intelligenz (KI) und äußerte seine Begeisterung für diese Technologie, zeigte sich aber gleichzeitig besorgt über deren Überbewertung.
Bildquelle: Das Bild wurde von KI generiert und stammt von Midjourney.
Er betonte, dass zwar viel über das Potenzial der KI gesprochen werde, es aber in der Realität noch keine bahnbrechenden Fortschritte wie die Heilung von Krebs oder die Bekämpfung des Klimawandels gegeben habe. Benioff kritisierte insbesondere Microsofts übertriebene Marketingstrategie, die bei vielen Unternehmen und Nutzern unrealistische Erwartungen an die KI geweckt habe.
Während Benioff auf der kürzlich zu Ende gegangenen Dreamforce-Konferenz enthusiastisch für Salesforces KI-Anwendungen warb, zeigte er sich in dem aktuellen Podcast deutlich zurückhaltender. Er bezeichnete Microsofts Copilot-Tool als nicht optimal in Bezug auf Genauigkeit und Nützlichkeit und verglich es sogar mit dem einst viel kritisierten „Clippy“-Assistenten. Viele Aussagen über KI seien unwahr, so Benioff, und Behauptungen wie „KI heilt Krebs“ seien reine Wunschdenken-Propaganda.
Benioff bezog sich auf einen Gartner-Bericht, der besagt, dass nur ein Viertel der Pilotunternehmen plant, Copilot im großen Stil einzuführen. Obwohl diese Zahl in der aktuellen Phase als gut angesehen werden kann, zeige sie doch die Vorsicht der Unternehmen bei der Einführung neuer Technologien. Er erwähnte auch eine von Microsoft in Auftrag gegebene Forrester-Studie, die einen begrenzten Nutzen von Copilot für kleine Unternehmen aufzeige, was seine Zweifel an Microsofts Marketingkampagne verstärke.
Dennoch räumte Benioff ein, dass die aktuelle generative KI in einigen Bereichen gute Leistungen zeige, insbesondere bei KI-Agenten. Er verwies auf Salesforces Agentforce-Projekt und prognostizierte, dass Salesforce innerhalb der nächsten 12 Monate über eine Milliarde KI-Agenten einsetzen werde. Viele andere Unternehmen seien ebenfalls in diesem Bereich tätig und böten verschiedene KI-Lösungen für Kundenbetreuung und Vertriebsunterstützung an.
Benioff betonte die Wichtigkeit der Erwartungsmanagement bei der Entwicklung und Vermarktung von KI-Technologien. KI habe zwar großes Potenzial, könne aber derzeit menschliche Arbeit nicht ersetzen, und die Nutzer müssten sich ihrer Fähigkeiten bewusst sein.
Wichtigste Punkte:
🌟 Benioff sieht die KI als überbewertet an, wobei Microsoft eine Mitschuld trägt.
💡 Nur ein Viertel der Pilotunternehmen plant eine großflächige Einführung von Microsofts Copilot.
🤖 Generative KI zeigt derzeit gute Ergebnisse im Bereich KI-Agenten. Salesforce wird über eine Milliarde KI-Agenten einsetzen.