Im globalen AI-Boom bietet sich Indien, eine Technologie-Großmacht, enorme Marktchancen. Einem gemeinsamen Bericht des IT-Branchenverbands Nasscom und der Beratungsfirma BCG zufolge wird der indische AI-Markt bis 2027 voraussichtlich ein Volumen von 17 Milliarden US-Dollar erreichen. Vor diesem Hintergrund entstand das Startup Neysa unter der Leitung des erfahrenen Technologieunternehmers Sharad Sanghi, das diese Wachstumschancen durch die Bereitstellung von KI-Lösungen für einheimische und multinationale Unternehmen nutzen möchte.

Das in Mumbai ansässige Startup konzentriert sich auf die Bereitstellung maßgeschneiderter KI- und Machine-Learning-Infrastruktur und -Plattformdienste für Unternehmenskunden. Besonders hervorzuheben ist, dass Neysa über ein professionelles Team für Machine-Learning-Betrieb und Infrastrukturberatung verfügt, das Kunden bei der Bestimmung der geeigneten Infrastrukturgröße unterstützt und die ausgewählten Modelle feinabstimmt und anpasst.

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Bildquelle: Das Bild wurde mit KI generiert, Bildrechte liegen bei Midjourney.

Der Hintergrund des Neysa-Gründers ist beeindruckend. Bevor Sanghi 2023 zusammen mit seinem ehemaligen Kollegen Anindya Das Neysa gründete, war er 27 Jahre lang bei dem Rechenzentrumsanbieter Netmagic tätig, der 2016 von der japanischen NTT Data übernommen wurde. Als Serienunternehmer plante er ursprünglich, sich bereits 2022 auf Cloud-Infrastruktur und KI zu konzentrieren, konnte dies aber nicht verwirklichen. Schließlich kündigte er im Juni 2023 seine Position als Geschäftsführer und CEO von Netmagic, um sich ganz Neysa zu widmen.

Von der Produktstrategie her positionierte sich Neysa zunächst als Infrastrukturdienstleister und brachte im Juli dieses Jahres seine Flaggschiff-Plattform Velocis auf den Markt, die Nutzern On-Demand-Zugriff auf Recheninfrastruktur bietet. Das Unternehmen plant, bis Ende des Jahres eine Entwicklerplattform und „Inference-as-a-Service“ einzuführen, um sein Produktportfolio zu erweitern. Sanghi gab bekannt, dass das Unternehmen auch an einem System zur „Beobachtungsverwaltung“ der Infrastruktur arbeitet und die Sicherheit von KI-Workloads verbessert.

Im Wettbewerbsumfeld zählt Neysa nicht nur traditionelle Cloud-Anbieter wie AWS, Google Cloud Platform und Microsoft Azure zu seinen Konkurrenten, sondern auch neue Player wie CoreWeave und Lambda Labs. Sanghi betont, dass der entscheidende Vorteil von Neysa in der „Flexibilität“ der Modelle liegt, die sowohl Public-Cloud- als auch Private-Cluster-Services anbieten, wobei alle Plattformen auf Open-Source-Technologien basieren, um Kundenbindung zu vermeiden.

Betrachtet man die Kundenstruktur, so zählt Neysa derzeit etwa 12 zahlende Kunden und führt 6 große Proof-of-Concept-Projekte durch. Interessanterweise entscheiden sich 70 % der Kunden für Private Cluster, während 30 % die Public Cloud nutzen. Die Kunden kommen hauptsächlich aus drei Bereichen: Forschungseinrichtungen, KI-native Startups und Unternehmenskunden aus dem Bank-, Fertigungs- und Mediensektor.

In Bezug auf die Finanzierung hat Neysa gerade eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 30 Millionen US-Dollar abgeschlossen, die von NTTVC, Z47 (ehemals Matrix Partners India) und Nexus Venture Partners gemeinsam angeführt wurde. Diese Mittel sollen in die Verbesserung der Infrastruktur, die Stärkung der Forschung und Entwicklung sowie die Marktexpansion investiert werden und gleichzeitig den Grundstein für die Einführung eines integrierten Cloud-Dienstes für generative KI legen. Es ist erwähnenswert, dass das Unternehmen bereits die nächste Finanzierungsrunde plant, die voraussichtlich in den nächsten 6 bis 9 Monaten abgeschlossen wird und „eine Größenordnung größer“ als die aktuelle sein wird.