360-Vorsitzender Zhou Hongyi teilte auf der Sina-News-Explorer-Konferenz seine einzigartige Sicht auf die Entwicklung der künstlichen Intelligenz. Als „überzeugter KI-Befürworter“ sieht er den bahnbrechenden Fortschritt der KI-Technologie als vergleichbar mit der industriellen Revolution, der Elektrifizierung und der Informationsrevolution an, äußert aber gleichzeitig Bedenken hinsichtlich des branchenweiten Strebens nach „Superintelligenz“.

Zu Sam Altmans, CEO von OpenAI, kürzlich veröffentlichtem Aufsatz „Das intelligente Zeitalter“ und dessen Zukunftsvision einer Super-KI äußerte Zhou Hongyi seine Besorgnis. Er stimmt nicht der Entwicklung einer KI zu, die als „universell, allmächtig und unbesiegbar“ konzipiert ist, und veranschaulicht anhand der frühen Fehleinschätzung des Computermarktes durch IBM, dass technologische Revolutionen oft aus der Verbreitung und nicht aus einer hochgradigen Konzentration entstehen.

Roboter, Metaverse, Science Fiction

Bildquelle: Das Bild wurde mit KI generiert und stammt von Midjourney.

Zhou Hongyi schlägt vor, dass China einen anderen Weg in der KI-Entwicklung als OpenAI einschlagen sollte – die KI von einer „Atombombe“ in ein „Tee-Ei“ zu verwandeln. Dies bedeutet, die Anwendungskosten von KI zu senken, um deren Durchdringung in allen Branchen zu ermöglichen und eine echte, nicht zerstörerische Umgestaltung der Industrie zu erreichen.

In einem Gespräch mit Bai Chongen, Dekan der Tsinghua University School of Economics and Management, einigten sich beide auf die Ausrichtung der KI-Entwicklung: Der Fokus sollte stärker auf der Stärkung des Menschen durch KI liegen, anstatt auf einfachem Ersatz. Zhou Hongyi betonte insbesondere, dass die derzeitige KI-Technologie nur einen Teil der menschlichen Gehirnfunktionen simulieren kann und dabei relativ ineffizient ist, sodass kurzfristig keine echte Bedrohung für den Menschen besteht.

Basierend auf seinen Recherchen berichtete Zhou Hongyi, dass OpenAI derzeit auch vor Entwicklungsherausforderungen steht. Selbst mit enormen Investitionen in Rechenleistung und Datenressourcen bleibt das Ziel der Superintelligenz eine Herausforderung. Er empfiehlt, die KI-Entwicklung auf die Spezialisierung auszurichten, ähnlich wie DeepMinds AlphaGo und AlphaFold, um in bestimmten Bereichen Stärken zu entfalten.

Zhou Hongyi ist der Ansicht, dass China über ein vollständiges Industriesystem und vielfältige Anwendungsszenarien verfügt, was einzigartige Vorteile für die Umsetzung von KI-Technologien bietet. Der Schlüssel liegt darin, KI-Technologien mit den spezifischen Bedürfnissen der jeweiligen Branche zu verknüpfen, um die Produktionseffizienz tatsächlich zu steigern, anstatt nur dem Bau eines allmächtigen Superintelligenzsystems nachzujagen.