Auf der TechCrunch Disrupt Konferenz 2024 gab Aravind Srinivas, CEO von Perplexity, ein vielbeachtetes Interview, in dem er die Kontroversen und die Geschäftsentwicklung seines Unternehmens diskutierte. Auf die Frage nach der Definition von „Plagiat“ gab Srinivas keine eindeutige Antwort.
Das Thema erregte große Aufmerksamkeit, da Nachrichtenunternehmen wie Dow Jones von News Corp und die New York Post Perplexity verklagt haben und es als „Inhaltsräuber“ bezeichnen.
Srinivas betonte, dass Perplexity stets seine Informationsquellen angibt und keinen Anspruch auf die Inhalte erhebt. Er erklärte: „Unsere Arbeit besteht darin, Inhalte aus dem Internet zu extrahieren und sie in verständlicher Weise zusammenzufassen.“ Er verglich dies mit der Arbeitsweise von Journalisten, Wissenschaftlern und Studenten.
Dennoch bestehen die Vorwürfe, Perplexity kopiere Inhalte in großem Umfang, insbesondere in der Klage von Dow Jones, die behauptet, Perplexity konkurriere mit ihnen um dasselbe Publikum. Ein Bericht des KI-Plagiatserkennungstools Copyleaks zeigt, dass einige Zusammenfassungen von Perplexity einen hohen Plagiatsanteil aufweisen, beispielsweise 48% einer umgeschriebenen Forbes-Artikel.
Srinivas räumte im Interview ein, dass Perplexity bei der Quellenangabe gelegentlich Fehler mache, aber man bemühe sich, jede Aussage mit einer Quelle zu versehen. Er erwähnte, dass Perplexity mit mehreren Medienunternehmen wie dem Time Magazine, Fortune und dem Spiegel Umsatzbeteiligungsvereinbarungen getroffen habe, während Dow Jones den Rechtsweg gewählt habe.
Außerdem widerlegte Srinivas die Behauptung, Perplexity-Nutzer würden die Plattform zum Zusammenfassen von kostenpflichtigen Artikeln verwenden. Er sagte, die meisten Nutzer verwendeten Perplexity für Finanzanalysen und nicht für den Konsum von Tagesnachrichten. Die Nutzer wollten vor allem verstehen, welche Auswirkungen eine Nachricht auf sie habe, z. B. „Sollte ich weiterhin Aktien von Nvidia kaufen?“.
Berichten zufolge sammelt Perplexity etwa 500 Millionen US-Dollar ein und wird mit 8 Milliarden US-Dollar bewertet. Srinivas gab bekannt, dass die Plattform wöchentlich 100 Millionen Suchanfragen verzeichne und Perplexity neue Produkte wie Online-Shopping-Tools und Sport-Liveticker schnell auf den Markt bringe.
Schließlich stellte Srinivas in Aussicht, dass es in Zukunft möglicherweise zu einer Situation kommen könnte, in der „Wissenschaftler die Rechte an bestimmten Fakten besitzen“, so dass „andere“ – möglicherweise Verleger – die Darstellung und den Kontext von Informationen nicht mehr kontrollieren könnten.
Wichtigste Punkte:
🔍 Perplexity-CEO Aravind Srinivas konnte die Definition von „Plagiat“ nicht klar beantworten, die Kontroverse um die Vervielfältigung von Inhalten sorgt für Aufsehen.
📰 Dow Jones und andere Nachrichtenunternehmen verklagen Perplexity als „Inhaltsräuber“ und führen einen Rechtsstreit.
💡 Perplexity gibt an, dass seine Nutzer die Plattform hauptsächlich für Finanzanalysen und nicht für den Konsum von Tagesnachrichten verwenden.