Netflix verstärkt seine KI-Aktivitäten im Spielebereich. Mike Verdu, der dreijährige Leiter der Spieleabteilung, wird zum Vice President für generative KI im Spielebereich ernannt – ein Zeichen für Netflix' Entschlossenheit im Spielemarkt.

Verdu teilte seine Vision für die neue Position auf LinkedIn. Er betont den „Schöpfer-fokussierten“ Ansatz und sieht KI als Katalysator und Beschleuniger für die Spieleentwicklung. Seiner Meinung nach bietet generative KI bahnbrechende Möglichkeiten für die Spieleentwicklung und das Spielerlebnis.

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Verdu weist die jüngsten Marktgerüchte über die Schließung von Netflix-Spielestudios als „falsche Medienberichte“ zurück. Tatsächlich bietet Netflix unter seiner Leitung über 100 Spiele an, und die Spielerbeteiligung ist deutlich gestiegen. Derzeit testet das Unternehmen Cloud-Gaming-Dienste für Fernseher und PCs in mehreren Ländern.

Generative KI-Technologien stecken im Bereich der Spieleentwicklung zwar noch in den Kinderschuhen, zeigen aber bereits großes Potenzial. Die Technologie ist in der Spielebranche so beliebt, weil sie in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden kann: Codegenerierung, Grafikerstellung, Textproduktion, Audiobearbeitung sowie die Erstellung von 2D- und 3D-Assets.

Neueste Untersuchungen zeigen, dass führende Unternehmen der Spielebranche offen für den Einsatz von KI in der Entwicklung sind.

Vollständig KI-generierte Spiele befinden sich noch in einem frühen Stadium, aber es gibt bereits einige bahnbrechende Projekte. Google Research und Deepmind entwickelten das GameNGen-System, das das DOOM-Spiel in Echtzeit simulieren kann; das KI-Forschungsmodell DIAMOND kann Counter-Strike mit 10 Bildern pro Sekunde rendern; das KI-Startup Decart und Etched entwickelten gemeinsam „Oasis“, ein Minecraft-ähnliches Spiel, das vollständig von KI generiert wird und 20 Bilder pro Sekunde erreicht; Tencent und mehrere chinesische Universitäten entwickelten gemeinsam das GameGen-O-Modell, das sich auf die Simulation von Open-World-Spielen konzentriert.

Diese Systeme stehen jedoch noch vor technischen Herausforderungen: GameNGen kann sich nur 3 Sekunden lang „erinnern“, DIAMOND und Oasis weisen Mängel in Bezug auf Bildschärfe und Konsistenz auf, und GameGen-O kann nur Prototypen generieren, noch kein vollständiges spielbares Spiel.

Vor diesem Hintergrund zeigt die Ernennung eines speziellen KI-Managers für Spiele bei Netflix, dass das Unternehmen aktiv in diesem vielversprechenden Bereich investiert und zukünftig möglicherweise zu Durchbrüchen in der Spieleentwicklung und im Benutzererlebnis führen wird.