Der Vatikan und Microsoft haben kürzlich ein beeindruckendes Projekt vorgestellt: die Schaffung eines digitalen Zwillings des Petersdoms. Dieses digitale Abbild ermöglicht es nicht nur Touristen weltweit, dieses berühmte religiöse Wahrzeichen über das Internet zu erkunden, sondern hilft dem Vatikan auch bei der Besucherverwaltung und der Erkennung von Erhaltungsproblemen.
Das Projekt nutzte 400.000 hochauflösende digitale Fotos, die mit Drohnen, Kameras und Laserscannern aufgenommen wurden, während der Dom nicht besucht wurde.
Die Inbetriebnahme des digitalen Zwillings, zusammen mit zwei neu eingerichteten Ausstellungen vor Ort, bietet Besuchern ein interaktives Erlebnis. „Dies ist eines der bisher fortschrittlichsten und komplexesten Technologieprojekte“, sagte Microsoft-Präsident Brad Smith auf einer Pressekonferenz im Vatikan.
Diese digitale Plattform ermöglicht es Besuchern, online Eintrittszeiten zu reservieren – eine Premiere für eine der weltweit beliebtesten Sehenswürdigkeiten, wo Besucher normalerweise stundenlang warten mussten. Kern des Projekts ist die Erstellung eines hochpräzisen 3D-Modells mithilfe modernster Photogrammetrie und künstlicher Intelligenz, das es jedem ermöglicht, den Dom „zu besuchen“ und seine Geschichte kennenzulernen.
Laut Smith wurde dieses hochdetaillierte 3D-Abbild in Zusammenarbeit mit dem Digital Preservation Unternehmen Iconem entwickelt und integriert 22 PB an Daten – das entspricht dem Speicherplatz von 5 Millionen DVDs. Diese Bilder haben bereits strukturelle Schäden und Abnutzungserscheinungen wie fehlende Mosaikteile und Risse mit einer Geschwindigkeit und Genauigkeit identifiziert, die die menschlichen Fähigkeiten bei weitem übertrifft.
Papst Franziskus dankte am Montag dem Microsoft-Team und den Mitarbeitern des Doms und lobte, wie moderne Technologien dazu beitragen, den alten Glauben zu verbreiten und dieses Weltkulturerbe zu schützen. Er betonte, dass die Erhaltung des Doms nicht nur die Weitergabe des Glaubens, sondern auch die Verantwortung für materielles Vermögen sei, die sogar den Einsatz modernster Technologien erfordere.
Smith nannte keine konkreten Investitionskosten des Projekts, sagte aber, es sei „ziemlich beträchtlich“ und gehe auf einen Aufruf von Papst Franziskus aus dem Jahr 2018 zurück, der darauf abzielte, Technologieunternehmen zusammenzubringen, um eine menschenorientierte künstliche Intelligenz voranzutreiben.
** Wichtigste Punkte:**
🌐 ** Weltweite Besucher können den Petersdom über den digitalen Zwilling online besichtigen und eine bequeme Online-Buchung der Eintrittszeiten nutzen.**
📸 ** Das Projekt nutzt 400.000 hochauflösende Fotos, um ein präzises 3D-Modell zu erstellen und den Schutz des Kulturerbes zu verbessern.**
🤝 ** Papst Franziskus lobt den Einsatz moderner Technologien zur Verbreitung des Glaubens und zum Schutz des kulturellen Erbes und betont die Verantwortung und die Aufgabe für den Dom.**