Nach der US-Präsidentschaftswahl 2024 verbreiteten sich Falschinformationen im Internet mit alarmierender Geschwindigkeit und beeinflussten die öffentliche Meinung der Amerikaner zu Kandidaten sowie zu Themen wie öffentliche Gesundheit, Klimawandel und Immigration erheblich. Die Entwicklung generativer KI, gepaart mit ihrer Fähigkeit, Deepfakes zu erstellen und „halluzinierte“ Fakten zu produzieren, könnte dieses Problem weiter verschärfen.
Bildquelle: Das Bild wurde von KI generiert und stammt von Midjourney.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, wurde das norwegische Startup Factiverse gegründet. Das Unternehmen nahm im Oktober am TechCrunch Disrupt Battlefield 200 Wettbewerb teil und gewann den Preis für die beste Präsentation in der Kategorie Sicherheit, Datenschutz und soziale Netzwerke. Factiverse hat ein Tool für Unternehmen entwickelt, das Text-, Video- und Audioinhalte in Echtzeit auf Fakten überprüfen kann. Ziel des Unternehmens ist es, Unternehmen dabei zu helfen, Forschungszeit zu sparen und Reputationsrisiken sowie rechtliche Haftungen zu reduzieren.
Factiverse wurde 2020 gegründet und befindet sich noch in einem frühen Stadium. Es hat bereits rund 1,45 Millionen US-Dollar an Finanzierung erhalten. Trotzdem arbeitet Factiverse bereits mit mehreren Medien- und Finanzpartnern zusammen, darunter eine der größten Banken Norwegens. Maria Amelie, CEO und Mitgründerin von Factiverse, berichtet, dass sie sogar Echtzeit-Faktenchecks für die US-Präsidentschaftsdebatten angeboten haben, die von verschiedenen Medien genutzt wurden.
Amelie betont, dass Factiverse kein großes Sprachmodell (LLM) ist, sondern auf Informationsretrieval basiert. Als ehemalige Technologiejournalistin und Buchautorin hat Amelie in Zusammenarbeit mit dem Mitgründer und CTO, Veinar Seti, umfassende Erfahrung in der Faktenprüfung gesammelt. Ihr KI-Modell wird mit hochwertigen Daten aus globalen, zuverlässigen Quellen und Faktenprüfern trainiert, nicht mit den „Junk-Food-Daten“, die von generativen KIs verwendet werden.
Das Modell nutzt Machine Learning und Natural Language Processing, um Behauptungen in Informationen in Echtzeit zu erkennen und online zu recherchieren, einschließlich Suchmaschinen wie Google und Bing sowie wissenschaftlicher Publikationen. Amelie erklärt: „Das Interessanteste ist, dass wir nicht einfach das erste Ergebnis aus der Suchmaschine anzeigen, sondern die zuverlässigsten Quellen vorschlagen, um die Autorität des Inhalts zu gewährleisten.“
Derzeit behauptet Factiverse, dass seine Fähigkeit, faktenprüfungswürdige Behauptungen zu identifizieren, in 114 Sprachen GPT-4, Mistral7-b und GPT-3 übertrifft. Amelie erwähnt, dass die Erfolgsquote von Factiverse bei etwa 80 % liegt und das zukünftige Ziel darin besteht, weltweit mehr Kunden zu gewinnen und die Genauigkeit zu verbessern.
Amelie schließt mit den Worten: „Wir haben genügend Kapital, um die Besten zu sein, aber unser Ziel in den USA ist es, das am schnellsten wachsende Unternehmen zu werden.“ Sie erwähnt auch, dass Factiverse 2025 eine neue Finanzierungsrunde plant und hofft, Kunden und Investoren anzuziehen, die in Vertrauen und Glaubwürdigkeit investieren möchten.
Wichtigste Punkte:
🌐 Factiverse ist ein norwegisches Startup, das sich auf die Echtzeit-Faktenprüfung mit KI-Technologie konzentriert, um Falschinformationen im Internet zu bekämpfen.
💼 Das Unternehmen arbeitet bereits mit mehreren Medien- und Finanzinstituten zusammen und hat Faktenchecks für die US-Präsidentschaftsdebatten bereitgestellt.
📈 Factiverse behauptet, dass sein Modell eine Erfolgsquote von bis zu 80 % bei der Identifizierung und Verifizierung von Informationen aufweist und den Markt weiter ausbauen wird.