Kürzlich verbreitete der xAI-Ingenieur Hieu Pham in den sozialen Medien eine „explosive“ Nachricht: Das große Sprachmodell Grok3 von xAI habe angeblich die Riemannsche Vermutung bewiesen, weshalb das Training des Modells unterbrochen wurde. Diese Nachricht löste in der KI-Community sofort hitzige Diskussionen aus. Viele Nutzer äußerten sich schockiert und konnten die Echtheit der Meldung kaum glauben. Schließlich gilt die Riemannsche Vermutung als eines der sieben Millennium-Probleme der Mathematik und wird als die „Krone der Vermutungen“ bezeichnet – ihre Schwierigkeit ist unvorstellbar.
Wenige Stunden später lüftete Pham in einem weiteren Beitrag das Geheimnis: Es war ein Scherz. Dieser „Fehlalarm“ entstand durch eine Meldung des Nutzers Andrew Curran, der behauptete, Grok3 habe während des Trainings einen „katastrophalen Fehler“ erlitten.
Angesichts der immer absurder werdenden Gerüchte konnte sich xAI-Mitgründer Greg Yang einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen: „Ja, ja, Grok3 hat angefangen, die Sicherheitskräfte im Büro anzugreifen.“ Ein weiterer Forscher, Heinrich Kuttler, bemerkte humorvoll: „Die Lage war extrem kritisch! Wir haben schließlich alle fehlerhaften Gewichte durch NaN (Not a Number) ersetzt, um das System wiederherzustellen.“ Die Nutzer schlossen sich daraufhin dem Spaß an.
Obwohl dieser „Skandal“ letztendlich als Scherz endete, regt er zum Nachdenken über die mathematischen Fähigkeiten von KI an.
Wie weit ist die KI also wirklich von der Lösung von Millennium-Problemen wie der Riemannschen Vermutung entfernt?
Ein Einblick bietet das von Google DeepMind entwickelte KI-Tool zum mathematischen Beweis, AlphaProof. AlphaProof löste 2024 bei der Internationalen Mathematikolympiade (IMO) drei Aufgaben, darunter die sechste Aufgabe, die als „Endgegner“ galt und extrem schwierig war. AlphaProof zeigte dabei beeindruckende logische Schlussfolgerungsfähigkeiten und kreatives Denken. Beispielsweise wählte es bei der zweiten Aufgabe geschickt die Betrachtung von ab+1, um den Beweis zu konstruieren – eine Strategie, die der menschlichen Denkweise entspricht.
Obwohl AlphaProof bemerkenswerte Erfolge erzielt hat, liegt noch ein langer Weg vor der KI, um Top-Probleme wie die Riemannsche Vermutung zu lösen. Die Riemannsche Vermutung besteht seit 1859, also seit 165 Jahren, und unzählige Mathematiker haben sich vergeblich damit beschäftigt.
Um die Riemannsche Vermutung zu beweisen, benötigt die KI enorme Rechenleistung und tiefgreifende Schlussfolgerungsfähigkeiten. Derzeit kann die KI durch Brute-Force-Suche nach allen möglichen Beweisen beweisbare Theoreme finden, dies erfordert jedoch astronomische Rechenressourcen. Darüber hinaus muss die KI in der Lage sein, vorhandene mathematische Werkzeuge zu verstehen und anzuwenden, um in der mathematischen Forschung effektiver eingesetzt zu werden.
Einige KI-Experten prognostizieren, dass die KI bis Ende 2026 ein „übermenschlicher Mathematiker“ sein wird, der in der Lage ist, Probleme wie die Riemannsche Vermutung zu lösen. Musk versprach ebenfalls, dass das mit 200.000 H100-Chips trainierte Grok3 Ende des Jahres veröffentlicht wird und erstaunliche Leistungen zeigen wird.
Ob die KI in Zukunft bahnbrechende Fortschritte in der Mathematik erzielen wird, bleibt abzuwarten.