Das Recycling steht heute vor großen Herausforderungen. Da viele Menschen nicht genau wissen, was recycelt werden kann und wie es richtig gemacht wird, werden nur etwa 32% des recycelbaren Mülls ordnungsgemäß verarbeitet. Obwohl es einfacher erscheint, allen Müll in einen Container zu werfen und von einem Abfallwirtschaftsunternehmen verarbeiten zu lassen, machen die hohen Kosten der manuellen Verarbeitung eine groß angelegte Wiederverwertung auf diese Weise schwierig.

Mit dem Aufkommen der Robotik geht die Recyclingbranche auf den Weg der Automatisierung. Immer mehr Unternehmen, von Start-ups wie Glacier bis hin zu multinationalen Konzernen wie Apple, engagieren sich für die Automatisierung des Recyclings. Die meisten Automatisierungsbemühungen unterstützen menschliche Recyclingunternehmen durch den Einsatz von Robotern, die in bestehenden Anlagen installiert werden, um die Effizienz zu steigern.

Meeresmüll

Amp Robotics, ein Early-Adopter in diesem Bereich, hat kürzlich einen Strategiewechsel angekündigt und konzentriert sich nun auf den Betrieb ganzer Recyclinganlagen. Dieser Geschäftsmodellwechsel hat dem Unternehmen eine neue Finanzierungsrunde von 91 Millionen US-Dollar eingebracht. Amp Robotics, das seit zehn Jahren besteht, hat bereits etwa 400 Roboter in drei Recyclinganlagen eingesetzt und plant, auf weitere Anlagen auszuweiten.

Das System von Amp Robotics nutzt künstliche Intelligenz in Kombination mit Kameras, um den Müllstrom zu überwachen und automatisch recycelbare Materialien zu identifizieren. Roboterarme greifen den Müll vom Förderband und sortieren ihn. Je nach Bedarf der Anlage kann die Anzahl der Roboter flexibel angepasst werden, um unterschiedliche Recyclingmengen zu bewältigen. Neben dem Einsatz der Roboterhardware übernimmt Amp auch den Betrieb, die Wartung und die Aktualisierung des Systems, während die Abfallbeschaffung und die Entsorgung nicht recycelbarer Materialien von Subunternehmen übernommen werden. Das Unternehmen verwendet ein Abrechnungsmodell pro Tonne Abfall und wandelt den Recyclingservice in ein „as-a-Service“-Geschäft um.

Die Serie-D-Finanzierungsrunde wurde von Congruent Ventures angeführt und umfasste mehrere namhafte Investoren, darunter Blue Earth Capital, das kalifornische staatliche Rentensystem für Lehrer, Liberty Mutual Investments, Wellington Management, Range Ventures, Sequoia Capital, Tao Capital Partners und XN. Laut Dokumenten der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC lag die Finanzierungsrunde leicht unter der vorherigen Serie-C-Finanzierungsrunde von Amp Robotics, die 104 Millionen US-Dollar einbrachte, was die Herausforderungen für viele mittelständische und späte Start-ups im aktuellen Finanzierungsmarkt widerspiegelt.