Das israelische Technologieunternehmen Lightricks hat kürzlich eine blitzschnelle KI-Videoprozessplattform namens LTX Video (LTXV) vorgestellt. Die Plattform nutzt fortschrittliche KI-Modelle, die auf gängigen Grafikprozessoren (GPUs) laufen. LTXV, im späten November veröffentlicht, kann in nur 4 Sekunden einen 5-sekündigen AI-Videoclip mit einer Auflösung von 768x512 generieren – ein Alleinstellungsmerkmal unter anderen KI-Videoplattformen. Mit seinen 2 Milliarden Parametern ermöglicht es selbst auf einer Nvidia H100 GPU oder sogar einer RTX 4090 eine schnelle Verarbeitungszeit von 30,25 Bildern pro Sekunde, ohne die Videoqualität und -konsistenz zu beeinträchtigen.
Neben kurzen Clips unterstützt LTXV auch längere KI-Videos und bietet Schöpfern mehr Kontrolle und Flexibilität. Das Modell ermöglicht die Echtzeit-Videoverarbeitung und zeichnet sich durch Skalierbarkeit und Zugänglichkeit aus, was eine breitere Akzeptanz erwarten lässt.
Offene Strategie, Herausforderung für Branchenriesen
Lightricks ist das Unternehmen hinter der KI-Fotobearbeitungs-App Facetune. Im Angesicht von Branchenriesen wie OpenAIs DALL-E, Adobes Firefly und Googles Imagen, besteht das Unternehmen darauf, sein KI-Videomodell Open Source zu halten. Lightricks stellt LTXV jedem kostenlos zur Verfügung – eine mutige Marketingstrategie.
VentureBeat bezeichnet diesen Open-Source-Ansatz als „wohlüberlegtes Glücksspiel“, das darauf abzielt, ein einzigartiges Verkaufsargument zu schaffen und so in dem wettbewerbsintensiven Markt für generative KI mehr Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Zeev Farbman, Mitbegründer und CEO von Lightricks, sagte in einem Interview mit VentureBeat: „Wir glauben, dass Basismodelle zu einer Commodity werden, und man kann kein wirklich profitables Geschäft um Basismodelle herum aufbauen.“
Das Unternehmen setzt auf offene Zusammenarbeit und hofft, so Innovationen zu fördern und die Akzeptanz zu steigern. Je mehr Menschen aus verschiedenen Communities LTXV frei nutzen, desto wahrscheinlicher profitiert Lightricks vom Geschäftsmodell. Lightricks spielt auf lange Sicht und konzentriert sich auf eine groß angelegte Implementierung.
Farbman sagte: „Wenn Start-ups ernsthafte Wettbewerbschancen haben wollen, muss diese Technologie offen sein, und man muss sicherstellen, dass die Leute an den weltweit führenden Universitäten Zugriff auf das Modell haben und darauf aufbauen können.“
Derzeit ist LTXV eine ernstzunehmende Alternative zu internen Branchenplattformen. Durch die deutliche Reduzierung der Wartezeiten bei der Generierung von KI-Videoclips bietet es ein verbessertes Benutzererlebnis.
Lightricks' Vorgehen stellt eine klare Herausforderung für traditionelle KI-Videoverarbeitungsmethoden dar und bietet neue Perspektiven für die zukünftige Entwicklung der KI-Technologie. Ob die Open-Source-Strategie Lightricks dabei helfen wird, sich in einem hart umkämpften Markt zu behaupten, bleibt abzuwarten.