Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Tools wie ChatGPT am Arbeitsplatz nutzen immer mehr amerikanische Angestellte diese Technologien. Laut einer Umfrage der Federal Reserve Bank von St. Louis nutzt fast ein Viertel der amerikanischen Arbeitnehmer wöchentlich generative KI, in der Software- und Finanzbranche sogar 50 %.

Roboterarm tippt

Bildquelle: Bild wurde mit KI generiert, Bildlizenzgeber Midjourney

Die Umfrage zeigt jedoch, dass bis September weniger als die Hälfte der Unternehmen klare Regeln für die Nutzung von KI aufgestellt haben, was dazu führt, dass viele Mitarbeiter diese neuen Technologien ohne klare Anleitung heimlich ausprobieren.

Angesichts dieser Entwicklung haben viele große Unternehmen zunächst ein vollständiges Verbot eingeführt. Unternehmen wie Apple, Samsung und Goldman Sachs verboten ihren Mitarbeitern beispielsweise die Nutzung von ChatGPT, hauptsächlich aus Gründen der Datensicherheit. Im Laufe der Zeit haben jedoch immer mehr Unternehmen begonnen, die Nutzung zu kontrollieren. Der amerikanische Einzelhandelsriese Walmart beispielsweise hat seinen eigenen internen KI-Assistenten entwickelt und überwacht die Nutzung externer KI-Tools durch Mitarbeiter auf firmeneigenen Geräten. Jerry Geisler, Leiter der Informationssicherheit bei Walmart, sagte: „Wir haben zunächst eine ‚Blockade‘-Strategie verfolgt, aber wir wollen diesen Zustand nicht aufrechterhalten.“

Gleichzeitig sind die Mitarbeiter in Bezug auf die Nutzung von KI eher vorsichtig. Laut einer Umfrage von Slack ist fast die Hälfte der Büroangestellten nicht bereit, ihren Vorgesetzten mitzuteilen, dass sie KI-Tools verwenden, da sie befürchten, als faul oder unfähig angesehen zu werden oder sogar entlassen zu werden. Ein 27-jähriger Pharmaforscher teilte anonym seine Erfahrungen mit, wie er ChatGPT heimlich für Programmieraufgaben nutzte, da es keine klaren Richtlinien gab. Obwohl er es für unproblematisch hält, fühlt er sich dennoch unwohl.

Die Unsicherheit der rechtlichen Rahmenbedingungen erschwert es Unternehmen zudem, eine langfristige KI-Strategie zu entwickeln. Derzeit werden in den USA, der EU und Großbritannien entsprechende Gesetze ausgearbeitet, insbesondere die KI-Verordnung der EU stellt Unternehmen zahlreiche Anforderungen an die KI-Nutzung. Viele Fragen zu Urheberrechten, Datenschutz und Transparenz sind jedoch noch ungeklärt.

Wichtigste Punkte:

📝 Fast ein Viertel der amerikanischen Arbeitnehmer nutzt wöchentlich generative KI, aber weniger als die Hälfte der Unternehmen verfügt über klare Richtlinien.   

🛑 Unternehmen haben zunächst ein vollständiges Verbot eingeführt, wechseln nun zunehmend zu einer kontrollierten Nutzung. Unternehmen wie Walmart haben bereits interne KI-Assistenten entwickelt.   

🤐 Fast die Hälfte der Mitarbeiter möchte ihren Vorgesetzten die Nutzung von KI nicht mitteilen. Die unklare Rechtslage erschwert die Entwicklung von Richtlinien für Unternehmen.