Kürzlich hat Nvidia die Übernahme des israelischen Start-ups Run.ai, das sich auf Workload-Management spezialisiert hat, angekündigt. Dies hat mehrere europäische Bürgerrechtsorganisationen und Think Tanks dazu veranlasst, die Europäische Kommission aufzufordern, diese Transaktion gründlich zu untersuchen. Die genaue Höhe des Kaufpreises wurde noch nicht bekannt gegeben, aber Berichten zufolge erreichte Run.ai nach vier Finanzierungsrunden seit seiner Gründung im Jahr 2018 eine Bewertung von 700 Millionen US-Dollar.

Konferenz, Besprechung

Bildquelle: Das Bild wurde mit KI generiert und stammt von Midjourney.

Das Kernprodukt von Run.ai ist eine zentrale Benutzeroberfläche und eine Steuerungsplattform, die es Benutzern ermöglicht, Rechenressourcen effizient in verschiedenen Kubernetes-Umgebungen zu verwalten. Die Plattform legt besonderen Wert auf die Integration mit Drittanbieter-KI-Tools und -Frameworks, insbesondere in GPU-beschleunigten Containerumgebungen. Run.ai unterstützt bereits die DGX-Rechenplattform von Nvidia, und Nvidia hat sich verpflichtet, dieses Geschäftsmodell nach der Übernahme beizubehalten.

Das Open Markets Institute und 18 weitere Organisationen haben jedoch einen Brief an die Europäische Kommission gerichtet, in dem sie ihre Bedenken hinsichtlich der möglichen weiteren Festigung der Marktführerschaft von Nvidia in der KI-Branche durch diese Transaktion zum Ausdruck bringen. In dem Schreiben wird darauf hingewiesen, dass Nvidia durch die Integration der Run.ai-Software eine neue Markteintrittsbarriere schaffen und seine Kontrolle über den Markt für Hochleistungsrechnerchips stärken wird.

Diese Organisationen argumentieren, dass die Macht im Bereich der KI-Technologie derzeit stark konzentriert ist und diese Fusion diese Konzentration weiter verschärfen könnte. Nvidia hält derzeit einen Marktanteil von 88 % am weltweiten GPU-Markt und liegt damit weit vor Intel und AMD. Durch seine CUDA-Technologie schränkt es den Markteintritt von Wettbewerbern ein und versucht, ein geschlossenes Ökosystem zu schaffen, um seine Marktführerschaft zu stärken.

Der Brief weist auch darauf hin, dass die Ressourcenoptimierungsdienste von Run.ai die Leistung von Nvidias GPUs deutlich verbessern und die Rechenkosten für die KI-Entwicklung senken könnten, was Nvidia einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Es wird angenommen, dass Nvidia durch die Kontrolle über Run.ai den Zugang anderer Unternehmen zu seinen GPUs beeinflussen könnte.

Nvidia antwortete, dass es sich auf die Zusammenarbeit mit den Run.ai-Mitarbeitern freue und plane, Run.ai nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens Open Source zu machen, um sicherzustellen, dass der Dienst für alle zugänglich ist. Ob dieses Versprechen die Bedenken des Marktes ausräumen kann, bleibt abzuwarten.

Die Europäische Kommission hat erklärt, dass sie bis zum 20. Dezember über die Übernahme entscheiden wird und sich derzeit zu diesem Thema nicht weiter äußern wird.

Wichtigste Punkte:

🌐 Organisationen fordern die EU auf, die Übernahme von Run.ai durch Nvidia zu untersuchen, da sie befürchten, dass dies die Marktführerschaft weiter festigen wird.

📊 Nvidia hält einen Marktanteil von 88 % am weltweiten GPU-Markt und nutzt CUDA, um die Konkurrenz einzuschränken.

📅 Die Europäische Kommission wird bis zum 20. Dezember über die Transaktion entscheiden.