Das KI-Startup Odyssey entwickelt ein Tool namens Explorer, das mithilfe von künstlicher Intelligenz Text oder Bilder in 3D-Renderings umwandeln kann.
Das Tool funktioniert ähnlich wie die kürzlich von DeepMind, World Labs und dem israelischen Startup Decart vorgestellten Weltmodelle. Der Benutzer gibt einfach eine Beschreibung wie „Japanischer Garten, üppig grün“ ein, und Explorer generiert eine interaktive Echtzeit-Szene.
Odyssey erklärt, dass Explorer besonders gut geeignet ist, um realistische Szenen zu erstellen, da das zugrunde liegende KI-System mit realen Landschaftsaufnahmen trainiert wurde, die mit einem selbst entwickelten 360-Grad-Rucksackkamerasystem aufgenommen wurden. Die mit Explorer erstellten Szenen können in kreative Tools wie Unreal Engine, Blender und Adobe After Effects importiert und nachbearbeitet werden. Explorer verwendet die Gaußsche Punkttechnik, eine etablierte Volumen-Rendering-Technik, die die Rekonstruktion realitätsnaher Szenen ermöglicht und in Computergrafik-Tools weit verbreitet ist.
Generierte Beispiele:
Obwohl Explorer noch in einem frühen Stadium ist, zeigt sich Odyssey begeistert von den erzielbaren 3D-Details und der Realitätsnähe und sieht ein enormes Potenzial in Bereichen wie Spielfilmen, hyperrealistischen Spielen und neuen Unterhaltungsformen. Das Unternehmen räumt jedoch auch ein, dass Explorer derzeit einige Einschränkungen aufweist, wie z. B. eine durchschnittliche Generierungszeit von 10 Minuten, eine geringere Auflösung der generierten Szenen und gelegentliche visuelle Artefakte.
Odyssey hat Explorer bereits mehreren Produktionsfirmen, darunter den britischen Garden Studios, und einer Gruppe unabhängiger Künstler zur Verfügung gestellt. Interessierte Nutzer können sich über den Odyssey-Blog für einen Test anmelden. Tools wie Explorer könnten bei Schöpfern in der Videospiel- und Filmindustrie unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Eine kürzlich durchgeführte Wired-Umfrage ergab, dass Spieleanbieter wie Activision Blizzard KI einsetzen, um Kosten zu senken, die Produktivität zu steigern und den Verlust von Mitarbeitern auszugleichen. Eine 2024 von der Animationsgewerkschaft in Auftrag gegebene Studie schätzt, dass bis 2026 über 100.000 Arbeitsplätze in der US-amerikanischen Film- und Animationsbranche durch KI gefährdet sein werden.
Dennoch betont Odyssey sein Engagement für die Zusammenarbeit mit Kreativen, anstatt sie zu ersetzen. In diesem Zusammenhang gab das Unternehmen bekannt, dass Ed Catmull, Mitbegründer von Pixar und ehemaliger Präsident der Walt Disney Animation Studios, dem Verwaltungsrat beigetreten ist und investiert hat. Odyssey erklärt: „Die Generierung von Weltmodellen ist ein neues und weitgehend unerforschtes Gebiet der KI. Wir streben danach, selbstgenerierte Welten zu schaffen, die von der Realität nicht zu unterscheiden sind, in denen neue Geschichten entstehen und neu interpretiert werden und in denen Mensch und maschinelle Intelligenz zu Vergnügen oder Zweck interagieren können.“
Zu den Gründern von Odyssey gehört Oliver Cameron, ehemaliger Vice President of Product bei Cruise, und Jeff Hawke, Gründungsforscher bei Wayve. Bisher hat Odyssey 27 Millionen US-Dollar von Investoren wie EQT Ventures, GV und Air Street Capital eingesammelt.
Projektseite: https://odyssey.systems/introducing-explorer
Wichtigste Punkte:
🌍 Das von Odyssey entwickelte Explorer-Tool wandelt Text und Bilder in 3D-Renderings um.
🎨 Das Tool unterstützt den Import der generierten Szenen in kreative Software zur Nachbearbeitung.
🤝 Odyssey verpflichtet sich zur Zusammenarbeit mit Kreativen und zur Förderung der Entwicklung von Weltmodellen.