Die britische Kreativwirtschaft hat kürzlich mit scharfer Kritik auf einen Plan der Labour-Regierung reagiert. Dieser sieht vor, KI-Unternehmen eine Urheberrechtsausnahme zu gewähren, um das Training von Algorithmen zu erleichtern. Zahlreiche Kreativgruppen, darunter Schriftsteller, Verleger, Musiker, Fotografen, Filmemacher und Medienunternehmen, haben in einer gemeinsamen Erklärung ihre Ablehnung des Vorschlags deutlich gemacht.

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Bildquelle: KI-generiertes Bild, Lizenzgeber Midjourney

Der Vorschlag erlaubt es KI-Unternehmen wie OpenAI, Google und Meta, veröffentlichte Werke zur Schulung ihrer KI-Systeme zu nutzen, ohne die Zustimmung der Urheberrechtsinhaber einzuholen. Die Organisation „Crac“ (Creative Rights Alliance in AI) lehnt dies entschieden ab und fordert die Einhaltung und Durchsetzung des bestehenden Urheberrechts. Zu Crac gehören unter anderem der britische Musikverband, der Verband unabhängiger Musiker, die Filmproduzentenvereinigung, die Schriftstellervereinigung sowie Medienunternehmen wie Mumsnet, The Guardian, die Financial Times, der Daily Telegraph, Getty Images, die Daily Mail Group und Newsquest.

Der Minister für Technologie und Kultur, Chris Bryant, erklärte im Parlament, der Plan sei nach einer zehnwöchigen Konsultationsphase entstanden und ziele darauf ab, KI-Entwicklern besseren Zugang zu Inhalten zu ermöglichen, während gleichzeitig die Kontrolle der Rechteinhaber über die Nutzung ihrer Inhalte gewährleistet bleibe. Vertreter der Kreativwirtschaft argumentieren jedoch, dass generative KI-Entwickler aktiv Lizenzen einholen und die Lizenzierung und Vergütung mit den Rechteinhabern aushandeln sollten.

Kürzlich haben auch bekannte britische Kreative wie Paul McCartney und Kate Bush eine Kampagne gegen die unbefugte Nutzung kreativer Werke durch KI-Unternehmen gestartet. Ihre gemeinsame Petition hat bereits über 37.500 Unterstützer und betont, dass diese unbefugte Nutzung die Lebensgrundlage von Künstlern ernsthaft gefährdet und verboten werden muss. Die Schriftstellerin Kate Mosse unterstützt eine ähnliche Initiative, die eine Stärkung des bestehenden Urheberrechts durch eine Änderung des Datenrechts anstrebt, um Künstlern bessere Verhandlungsmöglichkeiten für eine angemessene Vergütung zu ermöglichen.

In einer jüngsten Debatte im Oberhaus verglich der Antragsteller, Lord Kidron, den Vorschlag der Regierung anschaulich mit der Aufforderung an Ladenbesitzer, „sich nicht bestehlen zu lassen“, was als absurd bezeichnet wurde. Der Sprecher der Liberaldemokraten für die digitale Wirtschaft, Clementine Jones, kritisierte, dass der Vorschlag der Regierung für eine Urheberrechtsausnahme auf dem falschen Verständnis beruhe, dass das bestehende Urheberrecht unklar sei. Der Wissenschaftsminister Patrick Vallance betonte, dass die Regierung die Kontrolle der Rechteinhaber über die Nutzung ihrer Inhalte und die Möglichkeit einer angemessenen Vergütung unterstützen und gleichzeitig die Entwicklung weltweit führender KI-Modelle in Großbritannien fördern wolle.

Wichtigste Punkte:

🌟 Die Kreativwirtschaft lehnt den Plan der Regierung zur Urheberrechtsausnahme für KI gemeinsam ab und betont die Notwendigkeit der Achtung des Urheberrechts.

🎨 Fast 37.500 Kreative haben eine Petition unterzeichnet, die die unbefugte Nutzung von Werken durch KI-Unternehmen verbietet.

📜 Die Regierung will den Schutz der Rechteinhaber mit der Förderung der KI-Branche vereinbaren, stößt aber auf breite Kritik.