Die Tech-Giganten aus dem Silicon Valley, einst die aktivsten Fürsprecher und großzügigsten Geldgeber für Investitionen in erneuerbare Energien, könnten sich nun als die größten Bösewichte der Energiewende entpuppen. Der sprunghafte Anstieg des Energiebedarfs durch künstliche Intelligenz führt zu einem drastischen Anstieg der Emissionen großer Technologieunternehmen, wodurch ihre ehrgeizigen Dekarbonisierungsziele immer unerreichbarer werden. Technologiekonzerne wie Google, Meta, Microsoft und OpenAI treiben zwar den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Entwicklung neuer sauberer Energien voran, doch es ist eine Herkulesaufgabe, mit dem enormen Energiebedarf der KI Schritt zu halten.

Googles Umweltbericht 2024 zeigt, dass die Treibhausgasemissionen des Unternehmens seit 2019 um fast 50 % gestiegen sind. Dies ist auf die massive Ausweitung des KI-Einsatzes im Unternehmensbetrieb zurückzuführen. Daher räumt das Unternehmen nun offen ein, dass sein ehrgeiziges Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2030 immer herausfordernder – wenn nicht unmöglich – wird.

Die BBC berichtete kürzlich, dass KI-gestützte Dienste eine deutlich höhere Rechenleistung – und damit einen höheren Stromverbrauch – benötigen als herkömmliche Online-Aktivitäten. Dies hat eine Reihe von Warnungen hinsichtlich der Umweltauswirkungen dieser Technologie ausgelöst. Eine Anfang des Jahres von Wissenschaftlern der Cornell University veröffentlichte Studie ergab, dass generative KI-Systeme wie ChatGPT 33-mal mehr Energie verbrauchen als Standardcomputer bei der Ausführung bestimmter Softwareaufgaben, und jede KI-gestützte Internetanfrage (z. B. eine Google-Suche) verbraucht etwa das Zehnfache der Energie einer herkömmlichen Anfrage. Und KI wird schnell zur Normalität.

Der Energiebedarf zur Aufrechterhaltung des Wachstums der KI-Branche verdoppelt sich daher etwa alle 100 Tage. Bei diesem Tempo könnte die KI-Branche allein bis 2030 bis zu 3,5 % des weltweiten Energieverbrauchs ausmachen, so einige Experten. „Wenn man diese Zahlen sieht, ist das erschreckend“, sagte Jason Shaw, Vorsitzender der Georgia Public Service Commission, Anfang des Jahres der Washington Post. „Man kratzt sich am Kopf und fragt sich, wie wir in diese Situation geraten konnten. Wie konnten die Prognosen so daneben liegen? Das ist eine Herausforderung, die wir noch nie zuvor erlebt haben.“

Um dem außer Kontrolle geratenen Energieverbrauch der KI entgegenzuwirken, unterstützen große Technologieunternehmen noch nicht ausreichend erforschte und erschlossene saubere Energiealternativen wie Kernfusion, Kernspaltung und Geothermie. Geothermie ist aufgrund der aus der Fracking-Industrie übernommenen Bohrtechniken in letzter Zeit zu einer beliebten Option geworden und ist nun an allen Geländeformen weitaus praktikabler.

Meta und Alphabet gehören zu den großen Technologieunternehmen, die mit Geothermie-Startups zusammenarbeiten, um ihre Rechenzentren mit Energie zu versorgen. Geothermie-Unternehmen schießen in den USA, insbesondere in Texas, aus dem Boden. Laut Matt Welch von der Texas Geothermal Energy Alliance (TxGEA) liegt dies an „reichhaltigen, identifizierten geothermischen Ressourcen, einem One-Stop-Shop-Genehmigungsprozess und unserer regulatorischen Klarheit“.

Obwohl Geothermie nahezu unbegrenzt saubere Energie und relativ niedrige Betriebskosten bietet, sind die Vorabinvestitionen für die Erschließung geothermischer Ressourcen beträchtlich. „Dies dämpft die anfängliche Begeisterung, und die Investitionen blieben bisher begrenzt“, berichtete Reuters kürzlich. „Analysten schätzen die Gesamtinvestitionen in Geothermieprojekte seit 2020 auf etwas mehr als 700 Millionen US-Dollar“, heißt es in dem Bericht weiter.

Wichtigste Punkte:

🔋 Der Energiebedarf der KI steigt sprunghaft an, die Emissionen großer Technologieunternehmen nehmen zu.

🌐 Unternehmen wie Google treiben den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Entwicklung neuer sauberer Energien voran.

🌋 Geothermie wird für Technologieunternehmen zu einer neuen Option, um den Energieverbrauch der KI zu bewältigen.