Der Aktienkurs von Nvidia stürzte am Dienstag um über 6 % ab. Dies geschah einen Tag vor der Veröffentlichung des neuen KI-Chips des Unternehmens und folgte auf ein historisches Hoch. Dieser Rückgang ist teilweise auf den allgemeinen Ausverkauf von Technologiewerten zurückzuführen, der durch den Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen ausgelöst wurde. Trotzdem ist Nvidia als das stärkste Unternehmen unter den „Super Seven“ bekannt, mit einem Aktienkursanstieg von 185 % im letzten Jahr und über 900 % in den letzten zwei Jahren. Mit dem Aufschwung der künstlichen Intelligenz profitiert Nvidia am meisten: Sein Umsatz hat sich in den letzten fünf Quartalen fast verfünffacht, wobei der Datencenter-Verkauf fast 90 % des Gesamtumsatzes ausmacht.
Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas stellte Nvidia-CEO Jensen Huang die neuesten Grafikkarten der GeForce RTX 50-Serie vor. Diese Karten basieren auf der neuen Blackwell-Architektur und sollen die Spieleleistung und die Bildrate verbessern. Das Spielegeschäft macht jedoch nur 9 % des Gesamtumsatzes von Nvidia aus und hat im Vergleich zu seiner früheren Bedeutung während der Pandemie an Bedeutung verloren.
Neben den Spielegrafikkarten kündigte Nvidia „Project Digits“ an, einen persönlichen KI-Supercomputer für KI-Forscher, Datenwissenschaftler und Studenten. Das Projekt basiert auf dem neuen GB10 Grace Blackwell-Superchip, kann Modelle mit bis zu 200 Milliarden Parametern ausführen und soll die Portabilität von Hochleistungsrechnern auf ein neues Niveau heben. Das System wird im Mai mit einem Startpreis von 3000 US-Dollar auf den Markt kommen und dürfte Entwickler ansprechen, die flexible Arbeitsmöglichkeiten suchen.
Das starke Umsatzwachstum von Nvidia in den letzten zwei Jahren basiert hauptsächlich auf großen Cloud-Computing-Kunden wie Amazon, Microsoft und Google. Huang betonte in der Telefonkonferenz zum Geschäftsbericht im Oktober, dass die KI-Branche „riesig und vielfältig“ sei, und wies darauf hin, dass Nvidia mit seinen Produkten verschiedene Branchen abdecken wolle, darunter das Verbraucherinternet, die Automobilindustrie und das Gesundheitswesen, und nicht nur das Cloud-Computing.
Zukünftig möchte Nvidia seine Produktpalette auch auf Bereiche wie Robotik, selbstfahrende Autos und KI-Entwicklungstools ausweiten. Analyst Josh Gibert ist der Ansicht, dass Nvidia weiterhin ein starkes Wachstum verzeichnet, Huang eine klare Produkt-Roadmap vorgelegt hat und die Unternehmensleistung nicht nachlassen dürfte. Dies dürfte sich im Geschäftsbericht vom Februar nächsten Jahres widerspiegeln.