Googles X „Mondplan-Fabrik“ hat kürzlich die unabhängige Entwicklung des neuen Unternehmens Heritable Agriculture bekannt gegeben. Dieses neue Unternehmen widmet sich der Verbesserung von Pflanzenwachstum mithilfe von Daten und Machine-Learning-Technologien. In einer Erklärung von Heritable Agriculture heißt es, Pflanzen seien effiziente und erstaunliche Systeme: „Pflanzen sind sonnenbetriebene, kohlenstoffnegative, selbstorganisierende Maschinen, die von Sonnenlicht und Wasser leben.“
Die Landwirtschaft übt jedoch einen immensen Druck auf die Erde und ihre Ressourcen aus und ist für etwa 25 % der durch menschliche Aktivitäten verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Sie ist der weltweit größte Verbraucher von Grundwasser und führt durch den Einsatz von Chemikalien wie Pestiziden und Düngemitteln oft zu Bodenerosion und Wasserverschmutzung.
Als völlig unabhängiges Startup-Unternehmen will Heritable Agriculture durch die Analyse riesiger Datensätze dazu beitragen, diese globalen Probleme zu lösen. Der Gründer und CEO, Dr. Brad Zamft, erklärt, dass die Datenerfassung relativ einfach sei, die eigentliche Herausforderung jedoch darin bestehe, diese Daten in umsetzbare Anweisungen zu verwandeln, um Landwirten zu helfen, diese 12.000 Jahre alte Branche ins 21. Jahrhundert zu führen.
Zamfts Inspiration stammt aus seiner Zeit als Projektbeauftragter bei der Bill & Melinda Gates Foundation und später als Chief Scientific Officer bei dem von Risikokapital finanzierten Unternehmen TL Biolabs. Ende 2018 kam er zu Google X und wurde schnell Projektleiter bei Heritable. Er betont die Nutzung von Machine-Learning-Technologien zur Analyse von Pflanzengenomen, um Kombinationen zu identifizieren, die die Pflanzenproduktion verbessern könnten.
Durch das Verständnis des Pflanzengenoms kann Heritable beispielsweise Pflanzen mit klimafreundlichen Eigenschaften züchten, um die Erträge zu steigern, den Wasserbedarf zu senken und die Kohlenstoffbindung in Wurzeln und Böden zu verbessern. Das Unternehmen hat in seinen speziellen Gewächshäusern in der San Francisco Bay Area Tausende von Pflanzen getestet und Feldarbeiten in Kalifornien, Nebraska und Wisconsin durchgeführt.
Obwohl die Genom-Editierung (wie die CRISPR-Technologie) in Zukunft möglicherweise eine Rolle in den Plänen von Heritable spielen wird, betont Zamft, dass sich das Unternehmen derzeit auf traditionelle Züchtungsmethoden und nicht auf gentechnisch veränderte Organismen konzentriert. Er erklärt, dass die Nachfrage nach verbesserter Züchtung sehr groß sei und Heritable sich darauf konzentriere, Landwirten bei der Auswahl geeigneter Elternpflanzen für die Kreuzung zu helfen, anstatt Pflanzen direkt mit biotechnologischen Mitteln zu entwickeln.
Heritable hat bereits eine Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen, an der sich FTW Ventures, Mythos Ventures und SVG Ventures beteiligten. Google beteiligte sich ebenfalls mit einem nicht genannten Anteil.