Die Dating-App Tinder versucht, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) neue Impulse zu setzen und dem anhaltenden Rückgang der Nutzeraktivität entgegenzuwirken. Die zu Match Group gehörende App plant, im nächsten Quartal neue KI-gestützte Such- und Matching-Funktionen einzuführen, um Nutzern, die das traditionelle „Wischen“-System satt haben, neue Möglichkeiten zum Kennenlernen zu bieten.

Daten zeigen, dass Tinder vor großen Herausforderungen steht. Im Januar dieses Jahres sank die Zahl der monatlich aktiven Nutzer im Vergleich zum Vorjahr um etwa 8 %, der direkte Umsatz betrug 476 Millionen US-Dollar und lag damit unter den Erwartungen von 480 bis 485 Millionen US-Dollar. Gary Swidler, CFO der Match Group, erklärte dazu, dass die kommenden KI-Matching-Funktionen die bestehende Wischfunktion ergänzen und nicht ersetzen sollen, um „personalisiertere und attraktivere Übereinstimmungen“ zu liefern.

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Um den Wandel voranzutreiben, hat die Match Group Spencer Rascoff, Mitbegründer der Zillow Group, zum neuen CEO ernannt. Rascoff ist optimistisch, was KI im Online-Dating betrifft. Er vergleicht die technologische Innovation mit dem Übergang von Desktop zu Mobilgeräten vor zehn Jahren und glaubt, dass KI eine ähnliche transformative Wirkung auf die Branche haben wird.

Die Herausforderungen bleiben jedoch erheblich. Die Match Group erwartet für das erste Quartal 2025 einen Umsatzrückgang von 3 % bis 5 % im Vergleich zum Vorjahr, auf etwa 820 bis 830 Millionen US-Dollar. Die zunehmende Müdigkeit junger Nutzer gegenüber Online-Dating, Sicherheits- und Datenschutzbedenken sowie Probleme mit der Benutzerfreundlichkeit stellen wichtige Herausforderungen für die Plattform dar.

Die Hinwendung zu KI ist ein wichtiger strategischer Schritt für Tinder, aber ob es gelingt, den Nutzerverlust zu stoppen, muss sich erst noch zeigen.