In einer kürzlich abgehaltenen Mitarbeiterversammlung erläuterten Google-Führungskräfte detailliert die Entscheidung, die Ziele für Diversität und Inklusion (Diversity, Equity, and Inclusion, DEI) aufzugeben und das Versprechen, keine KI für Waffen zu entwickeln, zu widerrufen. Melonie Parker, ehemalige Leiterin für Diversität bei Google, erklärte, dass das Unternehmen die DEI-Schulungsprogramme einstellen und andere relevante Schulungen „aktualisieren“ werde. Dies ist die erste umfassende Mitarbeiteransprache seit Googles Ankündigung, keine Diversitätsziele mehr für die Rekrutierung zu setzen.

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Kent Walker, Googles Chief Legal Officer, erklärte, dass sich seit der ersten Formulierung der KI-Prinzipien des Unternehmens im Jahr 2018 viel verändert habe. Er sagte, das Unternehmen halte die Teilnahme an wichtigen globalen Diskussionen für gesellschaftlich vorteilhaft und habe daher beschlossen, sein früheres Versprechen, keine KI für Waffen und Überwachung zu entwickeln, zurückzunehmen. Parker erwähnte, dass Google als Bundesauftragnehmer alle seine Projekte und Initiativen im Einklang mit den Exekutivverordnungen der Trump-Regierung überprüft. Ihre Position wurde von Chief Diversity Officer zu Vice President für Mitarbeiterengagement geändert.

Sundar Pichai, Googles CEO, erklärte auf dem Internationalen Gipfel für Künstliche Intelligenz in Paris, dass das Unternehmen zwar stets Wert auf die Einstellung von Mitarbeitern gelegt habe, die die Vielfalt der weltweiten Nutzer repräsentieren, aber auch die lokalen Gesetze und Vorschriften einhalten müsse. Pichai fügte hinzu, dass die Werte des Unternehmens beständig seien, aber an rechtliche Veränderungen angepasst werden müssten.

Mitarbeiter reichten über ein internes Forum 93 Fragen zu Googles Rücknahme des Versprechens, keine KI für Waffen zu entwickeln, und zum Verzicht auf die DEI-Ziele ein, die von den Führungskräften in der Sitzung beantwortet wurden. Die Versammlung steht in direktem Zusammenhang mit Aktionen von Mitarbeitern, die von der Arbeiterbewegung „No Tech for Apartheid“ angestoßen wurden.

Google erwähnt seine Verpflichtung zu Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion nicht mehr in seinen bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC) eingereichten Dokumenten. Darüber hinaus hat Google die Zusammenarbeit mit dem Pentagon wieder aufgenommen und einen 9-Milliarden-Dollar-Vertrag für die Joint Warfighting Cloud Capability (JWCC) erhalten, für den es gemeinsam mit Microsoft, Amazon und Oracle bietet.

Walker betonte in der Sitzung, dass Googles KI-Prinzipien mit dem sich ständig weiterentwickelnden Diskurs übereinstimmen müssen. Er erklärte, dass die Aufhebung einiger Beschränkungen die Diskussionen des Unternehmens zwar komplexer machen könne, das Unternehmen aber weiterhin glaube, dass der Nutzen seiner Technologie die Risiken bei weitem überwiege.

Wichtigste Punkte:

💼 Google beschließt, die Ziele für Diversität und Inklusion aufzugeben und die entsprechenden Schulungsprogramme einzustellen.

🛡️ Das Unternehmen nimmt sein Versprechen zurück, keine KI für Waffen und Überwachung zu entwickeln, um an wichtigen globalen Diskussionen teilzunehmen.

📄 Mitarbeiter äußern Bedenken über diese Entscheidung und stellen zahlreiche Fragen über interne Kanäle.