Mit über 3 Milliarden Android-Nutzern steigt der Druck auf Google, die Sicherheit seiner Nutzer zu gewährleisten. Um den zunehmenden Cyberangriffen zu begegnen, kündigte Google verstärkte Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) an, um die Erkennung von Schadsoftware zu verbessern, den Datenschutz zu stärken und Entwicklern bessere Tools zur Verfügung zu stellen. Durch diese Bemühungen konnte Google im vergangenen Jahr die Veröffentlichung von 2,36 Millionen Richtlinien verletzender Anwendungen im Google Play Store erfolgreich verhindern. Darüber hinaus wurden über 150.000 Entwicklerkonten gesperrt, die versuchten, schädliche Anwendungen zu veröffentlichen.

Google Play, Google, App Store

Google erklärte, dass seine fortschrittliche KI-Technologie eine wichtige Rolle bei der Überprüfung von Schadsoftware spielt. Über 92 % der Prüfungen bösartiger Anwendungen werden von KI unterstützt, was es Google ermöglicht, schneller und genauer zu handeln und zu verhindern, dass schädliche Anwendungen auf die Handys der Nutzer gelangen.

Neben Google setzen auch andere Unternehmen KI zur Abwehr von Cyberangriffen ein. Omer Yoachimik, Senior Product Manager bei Cloudflare, erwähnte, dass KI und Machine Learning ihnen helfen, Netzwerkverkehrsanomalien präzise zu erkennen und zu entschärfen, wodurch Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) effektiv abgewehrt werden können. Das von Cloudflare entwickelte autonome Abwehrsystem kann täglich eine Million Modelle trainieren und aktualisieren, um neue DDoS-Angriffe zu erkennen und abzuwehren.

Im Jahr 2024 wehrte das DDoS-Abwehrsystem von Cloudflare erfolgreich 21,3 Millionen Angriffe ab, 50 % mehr als im Vorjahr. Während Halloween wurde auch ein massiver DDoS-Angriff mit einer Spitzenrate von 5,6 Terabit pro Sekunde erfolgreich erkannt und verhindert – ein neuer Rekord, der ohne menschliches Eingreifen erzielt wurde.

Mit der zunehmenden Anzahl von Cyberangriffen verschärft sich jedoch der Mangel an Fachkräften im Bereich Cybersicherheit. Laut einer Umfrage des (ISC)² gaben fast 60 % der Befragten an, dass die Größe und die Fähigkeiten ihres Cybersicherheit-Teams nicht ausreichen, um den bestehenden Bedrohungen zu begegnen. Obwohl 45 % der Teams begonnen haben, generative KI-Tools einzusetzen, um die Kompetenzlücke zu schließen, sind die meisten Befragten weiterhin der Meinung, dass KI-Tools mit der Erfahrung menschlicher Experten kombiniert werden müssen.

Zukünftig wird mit der Weiterentwicklung der Cybersicherheitsbranche der Bedarf an Experten im Bereich KI-Sicherheit weiter steigen. Sudhakar Singh, Chief AI Security Officer bei SAP Labs India, sagte, dass Cybersicherheitsexperten nicht nur Bedrohungen erkennen, sondern auch wirksame Schutzmaßnahmen entwickeln und die Risiken komplexer Systeme bewerten müssen.

Wichtigste Punkte:

🔒  Google blockiert mit KI 2,36 Millionen schädliche Apps und schützt so die Nutzer.   

🤖  Cloudflare nutzt KI-Technologie, um DDoS-Angriffe effektiv abzuwehren und die Cybersicherheit zu verbessern.   

📈  Die Cybersicherheitsbranche leidet unter Fachkräftemangel, die Kombination von KI-Tools und menschlicher Expertise bietet eine Lösung.