Vor kurzem fand in Peking eine von Future Net veranstaltete Podiumsdiskussion zum Thema „Handy-Suchtprävention bei Minderjährigen“ statt, um nach wirksamen Wegen zur Linderung der Handy-Sucht bei Jugendlichen zu suchen. Die Konferenz stand unter dem Motto „Gemeinsam ein Schutznetz knüpfen, ein neues digitales Ökosystem für Kinder schaffen“ und brachte Experten und Wissenschaftler aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammen, um die Probleme und Strategien im Umgang mit der Handynutzung von Minderjährigen zu diskutieren.

Laut dem im Dezember 2023 veröffentlichten Bericht „5. Nationale Untersuchung zur Internetnutzung von Minderjährigen“ ist das Handy für 91,3 % der Minderjährigen das wichtigste Gerät zum Internetzugang, wobei über 60 % der Minderjährigen ein eigenes Handy besitzen. Diese Daten haben die Teilnehmer der Konferenz stark beschäftigt. Li Guoqiang, stellvertretender Generalsekretär des chinesischen Komitees zur Betreuung der nächsten Generation, wies auf drei Hauptrisiken für die körperliche und geistige Gesundheit Jugendlicher durch übermäßigen Handykonsum hin: Erstens, physiologische Gesundheitsprobleme wie Sehstörungen, schlechter Schlaf und Nackenprobleme durch lange Bildschirmzeiten; zweitens, psychische Gesundheitsprobleme wie Internetsucht und soziale Ängste; und drittens, die kognitive Entwicklung, wobei die durch algorithmische Empfehlungen verursachte Filterblase die Entwicklung des kritischen Denkens bei Jugendlichen hemmen kann.

Handygebrauch, mobiles Internet

Professor Bu Wei von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften erwähnte, dass das digitale Umfeld die Familien-, Bildungs- und Sozialstrukturen von Jugendlichen verändert hat und dass dringend digitale Kompetenz gefördert werden muss, um Jugendlichen zu helfen, ihr Verständnis und ihre Nutzung digitaler Medien zu verbessern. Professor Bu betonte, dass die Förderung des kritischen und wissenschaftlichen Denkens der Schlüssel zur Verbesserung der digitalen Rechte von Minderjährigen ist.

Vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung der KI-Technologie sind sich die Experten einig, dass große KI-Sprachmodelle genutzt werden sollten, um neue Wege zur Suchtprävention bei Minderjährigen zu eröffnen. Sun Hongyan vom Chinesischen Jugendforschungszentrum schlug vor, dass Eltern ihre Kinder bei der Erkundung neuer Technologien unterstützen und individuelle KI-Lösungen entwickeln sollten, um maßgeschneiderte Nutzungsrichtlinien für jedes Kind zu erstellen. Gleichzeitig sollten Unternehmen bei der Produktgestaltung das Kindeswohl im Vordergrund sehen, kinderfreundliche KI-Sprachmodelle entwickeln und Eltern und Lehrern umgehend Feedback zum Nutzungsverhalten der Kinder geben.

Darüber hinaus betonte der Forscher Chu Zhaohui, dass die Prävention von Handysucht bei Minderjährigen gemeinsame Anstrengungen von Familie, Schule und Gesellschaft erfordert. Wenn Kinder die Kontrolle über ihre Handynutzung erhalten, kann dies dazu beitragen, das Suchtpotential zu verringern. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten alle Beteiligten die Voraussetzungen schaffen, Kindern genügend Zeit und Raum für die freie Wahl zu geben und ihre Selbstmanagementfähigkeiten zu fördern.

Im November 2024 veröffentlichte das zentrale Cyberspace-Administrationsamt Chinas die „Leitlinien für den Aufbau von Modi für Minderjährige im mobilen Internet“, um alle Beteiligten zur gemeinsamen Gestaltung von Modi für Minderjährige zu ermutigen, um die Sicherheit und Kontrollierbarkeit der Handynutzung von Minderjährigen zu verbessern. Die Experten wiesen jedoch auch darauf hin, dass die derzeitigen Suchtpräventionsinstrumente noch nicht den idealen praktischen Standards entsprechen und Eltern und Schulen vor der Herausforderung stehen, die Handynutzung ihrer Kinder zu kontrollieren.