Die Technologiebranche erlebt erneut eine Welle: Graphite, ein New Yorker KI-Startup mit dem offiziellen Namen Screenplay Studios Inc., gab heute bekannt, eine Serie-B-Finanzierung in Höhe von 52 Millionen US-Dollar erhalten zu haben. Dies gibt dem Unternehmen, das sich auf die Revolutionierung der traditionellen Code-Review-Prozesse konzentriert, einen starken Schub.
Die Finanzierungsrunde wurde von der bekannten Risikokapitalgesellschaft Accel angeführt. Menlo Ventures beteiligte sich ebenfalls aktiv über den Anthology Fund in Höhe von 100 Millionen US-Dollar, eine Zusammenarbeit mit dem KI-Giganten Anthropic PBC. Zu den weiteren Investoren gehören namhafte Größen der Technologiebranche wie Shopify Ventures, Figma Ventures, Andreessen Horowitz und The General Partnership, die alle auf die Zukunft von Graphite setzen.
Das Unternehmen, das Anfang 2020 gegründet wurde, begann mit der Entwicklung mobiler Tools, erkannte aber schnell das enorme Potenzial im Bereich der Code-Review und wechselte erfolgreich den Fokus. Das Kernstück von Graphite ist heute seine leistungsstarke KI-Engine, die Code-Review-Prozesse automatisiert und Entwicklern gleichzeitig Feedback in Echtzeit liefert, um potenzielle Fehler und Mängel präzise zu kennzeichnen.
Das Flaggschiff-Produkt von Graphite, der Code-Reviewer „Diamond“, basiert auf großen Sprachmodellen von Branchenführern wie Anthropic und OpenAI. Diamond arbeitet intelligent und effizient: Es fasst Pull Requests automatisch zusammen und wandelt Entwicklerkommentare in direkt ausführbare Vorschläge zur Codeänderung um. Graphite behauptet, dass Diamond dank seines sofortigen und qualitativ hochwertigen Feedbacks verschiedene Probleme erkennen kann – von kleinen Bugs über komplexe logische Fehler bis hin zu inkonsistenten Codestilen und potenziellen Sicherheitslücken.
Bildquelle: Das Bild wurde von KI generiert, Bildlizenzierung über Midjourney.
Besonders bemerkenswert ist, dass Diamond nicht nur Probleme findet, sondern auch intelligent Änderungsvorschläge basierend auf den Kommentaren menschlicher Entwickler im Code-Repository macht. Es kann sogar Code-Abschnitte zusammenfassen und deren Design-Absicht und Funktionalität klar erläutern.
Trotz der leistungsstarken Funktionen von Diamond darf man den harten Wettbewerb, dem Graphite ausgesetzt ist, nicht außer Acht lassen. Der Markt ist voll von Dutzenden von KI-Codierungsassistenten, wobei der stärkste Konkurrent wohl GitHubs Copilot ist. Auch Startups wie Poolside Inc., Augment Inc., Magic AI Inc. und Codeium Inc. kämpfen um Marktanteile. Ganz zu schweigen von Technologie-Giganten wie OpenAI (kürzlich mit einem Code-Bearbeitungswerkzeug in seiner macOS ChatGPT-App), Google (mit Code Assist) und Anthropic (mit eigenen Programmierhilfen).
Graphite scheint sich jedoch durch die Zuverlässigkeit seiner Code-Vorschläge die Gunst vieler Entwickler erworben zu haben. Im Gegensatz zu vielen ähnlichen Tools ermöglicht Graphite es Benutzern, für jedes bestimmte Code-Repository einzigartige Muster zu definieren und Filter einzurichten, um sensible Inhalte zu erfassen, die Sicherheitsinformationen preisgeben könnten – eine zusätzliche Sicherheitsebene.
Rama Sekhar von Menlo Ventures lobte Graphite's Diamond in höchsten Tönen und bezeichnete es als „einen neuen Standard für Code-Reviews, der sicherstellt, dass Teams KI-generierten Code vertrauen und im großen Maßstab einsetzen können.“
Aus welchem Grund auch immer, Grapites Wachstum ist bemerkenswert. Berichten zufolge ist der Umsatz des Unternehmens im vergangenen Jahr um über das 20-fache gestiegen, und seine Plattform wird von Ingenieuren in über 500 Unternehmen, darunter Shopify Inc., Snowflake Inc. und Perplexity AI Inc., genutzt.
Um die Attraktivität seiner Plattform weiter zu steigern, stellt Graphite seinen Kern-Code-Review-Service jetzt allen Teams kostenlos zur Verfügung, zuvor war dies nur für Teams mit weniger als 10 Mitarbeitern möglich.
Graphite gab bekannt, dass die Mittel aus der aktuellen Finanzierungsrunde in die Beschleunigung der Produktentwicklung und den Ausbau des Teams in New York investiert werden.
Christine Esserman, Partnerin bei Accel, äußerte sich zuversichtlich: „Graphite entwickelt sich zum bevorzugten Tool für die zukunftsorientiertesten Engineering-Teams weltweit. Es wird zu einer entscheidenden Schicht in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI bei der Code-Erstellung.“