Die Design-Softwarefirma Figma gerät mit ihrem kürzlich vorgestellten KI-Tool „Make Designs“ in die Kritik, da die generierten Designs verblüffende Ähnlichkeiten mit der Apple iOS Wetter-App aufweisen. Andy Allen, CEO von Not Boring Software, zeigte diese Ähnlichkeit in den sozialen Medien auf und löste damit Bedenken hinsichtlich möglicher rechtlicher Risiken aus.
Figmas CEO Dylan Field reagierte umgehend und räumte ein, dass das Unternehmen bei der Einführung des Features zu voreilig vorgegangen sei. Er betonte, dass „Make Designs“ nicht mit Figma-Inhalten oder App-Designs trainiert wurde, das Problem liege in der „zu geringen Variabilität“.
Figmas CTO Kris Rasmussen erklärte, dass die Funktion hauptsächlich auf OpenAIs GPT-4 und Amazons Titan Image Generator G1 Modell basiert. Dies wirft die Frage auf, ob diese Drittanbieter-Modelle mit Apple-Designs trainiert wurden.
Das Unternehmen hat die Funktion „Make Designs“ vorübergehend aus dem Verkehr gezogen und verspricht, vor der erneuten Aktivierung zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Rasmussen erklärte, Figma überprüfe sein maßgeschneidertes Designsystem, um ausreichende Variabilität und Qualitätsstandards zu gewährleisten.
Dieser Vorfall unterstreicht die Komplexität des Einsatzes von KI im kreativen Bereich. Figma plant möglicherweise zukünftig, eigene Modelle zu trainieren, verspricht aber gleichzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass nur allgemeine Designmuster und Figma-spezifische Konzepte gelernt werden.
Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Tools in der Kreativbranche werden ähnliche Kontroversen wahrscheinlich häufiger auftreten. Die Akteure der Branche müssen ein Gleichgewicht zwischen Innovation und Urheberrechtsschutz finden, um die Herausforderungen dieser neuen Technologie zu bewältigen.