Mit einer Finanzspritze von 5,8 Millionen US-Dollar hat das in Los Angeles ansässige Spiele-Startup Liminal Experiences Inc. am Dienstag seinen offiziellen Startschuss gegeben. Das Unternehmen, gegründet von Brandon Mulligan, einem ehemaligen Mitarbeiter von Riot Games, konzentriert sich darauf, nutzergenerierte Inhalte in Videospiele einzubringen. Mithilfe von KI-Tools sollen Nutzer ihre eigenen Rollenspiele erstellen können, inklusive einzigartiger Charaktere, Umgebungen und Handlungsstränge.

Mulligan räumt jedoch ein, dass der Einsatz von KI in der Spielebranche ein sensibles Thema ist. Liminal wurde 2022 gegründet, mitten im Streik der Videospiel-Schauspieler gegen den unregulierten Einsatz von KI in Spielen. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen einigte sich die Schauspielergewerkschaft mit 80 Spieleprojekten auf einen Vertrag, der Videospiel-Schauspielern einen gewissen Schutz vor KI bietet. Dieser Hintergrund macht den Einsatz von KI in Spielen zu einem komplexen Streitpunkt.

„KI ist in der Spielebranche ein heikles Thema. Viele Entwickler befürchten, ersetzt zu werden, und die Spieler machen sich Gedanken über die ethischen Aspekte“, sagte Mulligan in einer Erklärung. „Diese Debatte zu betreten ist sehr schwierig, daher entscheiden sich die meisten Spielefirmen dafür, Optionen intern und im Verborgenen zu erforschen, anstatt öffentlich über KI zu diskutieren. Dies überlässt den öffentlichen Diskurs Startups, die von Branchenfremden gegründet wurden und eine Zukunftsvision präsentieren wollen.“

Trotz der Kontroversen in der Branche ist der Einsatz von KI in Videospielen ein unumkehrbarer Trend. Sony entwickelt KI-Prototypen für seine PlayStation-Charaktere, und auch Microsoft und Google haben bereits KI-Modelle für Videospiele in einem frühen Stadium vorgestellt. Dennoch scheinen die Investoren Liminals KI-Strategie nicht skeptisch zu sehen; Riot Games und dessen Gründer Marc Merrill gehören zu den Investoren dieser Finanzierungsrunde.

Derzeit befindet sich Liminal noch in der Entwicklungsphase und plant, bis 2026 erste Prototypen vorzustellen. Dieses neue Tool bietet Spielern nicht nur eine kreative Plattform, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für die zukünftige Entwicklung der Spielebranche.