Die EU hat kürzlich einen Plan im Wert von 20 Milliarden Euro (ca. 17 Milliarden Pfund) angekündigt, um in Europa mehrere „KI-Fabriken“ mit großen Supercomputern zu errichten. Ziel ist die Entwicklung der nächsten Generation von KI-Modellen. Diese Strategie soll Europa zum „KI-Kontinent“ machen. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Henna Virkkunen, erklärte, dass KI-Technologie der Schlüssel zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Sicherheit und technologischen Autonomie Europas sei, und der globale Wettbewerb im Bereich KI bleibe hart umkämpft.
Derzeit liegen die USA und China im Bereich der künstlichen Intelligenz vorn, insbesondere bei der Entwicklung von Technologien wie selbstfahrenden Autos und Textgenerierung. Einem Bericht der Stanford University zufolge wurden 2024 in den USA 40 „wichtige KI-Modelle“ entwickelt, in China nur 15 und in Europa lediglich 3 (alle aus Frankreich). Dies zeigt, dass die EU im Bereich KI hinter den USA und China zurückliegt und erheblichen Aufholbedarf hat.
Um diese Situation zu ändern, plant die EU den Bau von 13 KI-Fabriken. Das neue Projekt wird jedoch als „Superfabriken“ bezeichnet und zielt auf bahnbrechende Innovationen in Bereichen wie Gesundheitswesen, Biotechnologie, Industrie, Robotik und wissenschaftliche Entdeckungen ab. Im Vergleich zu bestehenden Fabriken werden diese Superfabriken mit über 100.000 fortschrittlichen KI-Prozessoren ausgestattet sein, während die besten bestehenden Fabriken maximal 25.000 besitzen.
Diese Superfabriken sind nicht nur extrem energieintensiv, sondern benötigen auch große Mengen an Wasser zur Kühlung. EU-Beamte gaben an, dass diese Einrichtungen nach Möglichkeit mit grüner Energie betrieben werden sollen und das gebrauchte Wasser „recycelt“ werden soll. Obwohl im vergangenen Jahr 47 % des EU-Stroms aus erneuerbaren Energien stammten, befürchten Umweltschützer, dass diese energieintensiven Rechenzentren die europäischen Klimaziele gefährden könnten.
EU-Beamte gehen von drei bis fünf Superfabriken aus, wobei die Kosten pro Fabrik auf 3 bis 5 Milliarden Euro geschätzt werden, während die Kosten für die derzeit größte KI-Fabrik bei 600 Millionen Euro liegen. Um dieses Ziel zu erreichen, möchte die EU-Kommission über die Europäische Investitionsbank finanzielle Anreize für private Investoren schaffen, um gemeinsam 20 Milliarden Euro aufzubringen. Darüber hinaus möchte die EU auch eigene KI-Halbleiter entwickeln, da diese fortschrittlichen Chips für KI-Fabriken unerlässlich sind.
Die EU-Kommission wird jedoch auch kritisiert, da sie möglicherweise ihren „KI-Gesetzentwurf“ überdenken will. Dieser Gesetzentwurf zielt darauf ab, die Risiken von KI zu kontrollieren und wurde erst letztes Jahr vom Europäischen Parlament verabschiedet. Die vollständige Umsetzung ist für August 2027 geplant. Die EU-Kommission hat bereits Konsultationen zu einer „möglichen Vereinfachung“ des KI-Gesetzentwurfs eingeleitet, um den bürokratischen Aufwand zu reduzieren und die Sorgen über das schwache Wirtschaftswachstum in Europa zu begegnen.
Wichtigste Punkte:
🌍 Die EU investiert 20 Milliarden Euro in den Bau von KI-„Superfabriken“, um technologische Innovationen voranzutreiben.
💡 Derzeit liegen die USA und China im Bereich der künstlichen Intelligenz vorn, die EU muss aufholen.
🔧 Die EU plant eine Vereinfachung des KI-Gesetzentwurfs, wird aber wegen möglicher Einschränkungen der Verbraucherrechte kritisiert.