Google hat kürzlich die Aktualisierung seines unternehmensweiten Code-Assistenten Code Assist auf Gemini 2.0 und die Erweiterung der anbindbaren externen Datenquellen bekannt gegeben. Diese neue Version bietet Entwicklern ein größeres Kontextfenster für ein besseres Verständnis großer Codebasen im Unternehmen.
Laut Ryan Salva, Senior Director of Product Management bei Google Cloud, kann Code Assist jetzt mit verschiedenen Datenquellen verbunden werden, darunter GitLab, GitHub, Google Docs, Sentry.io, Atlassian und Snyk. Entwickler können Code Assist direkt in ihrer integrierten Entwicklungsumgebung (IDE) um Hilfe bitten, ohne ihren Arbeitsablauf zu unterbrechen. Zuvor unterstützte Code Assist nur die Integration mit VS Code und JetBrains.
Der Vorgänger von Code Assist war Duet AI, das im Oktober letzten Jahres erstmals eingeführt wurde. Mit dem steigenden Bedarf von Unternehmen an der Vereinfachung von Codierprojekten gewinnen auch KI-Codierplattformen wie GitHub Copilot an Bedeutung. Code Assist wurde bei der Veröffentlichung der Enterprise-Version um unternehmensweite Sicherheits- und Rechtsgarantien erweitert.
Salva betont, dass die Anbindung von Code Assist an die von Entwicklern täglich genutzten Tools mehr Kontext für ihre Arbeit liefert, ohne dass häufig zwischen Fenstern gewechselt werden muss. Er sagt: „Entwickler verwenden im Laufe eines Tages möglicherweise mehrere Tools wie GitHub, Atlassian Jira, DataDog, Snyk usw. Wir möchten diese zusätzlichen Kontexte in die IDE einbringen.“
Entwickler müssen lediglich das Chat-Fenster von Code Assist öffnen und nach den neuesten Kommentaren oder Pull-Requests in der Codebasis zu einem bestimmten Problem fragen. Code Assist fragt automatisch die Datenquelle ab und liefert die relevanten Informationen zurück in die IDE, wodurch Entwickler effizienter arbeiten können.
KI-Code-Assistenten gehören zu den frühen wichtigen Anwendungen generativer KI. Seit Softwareentwickler ChatGPT zur Unterstützung der Codierung einsetzen, wurden zahlreiche unternehmensorientierte Code-Assistenten auf den Markt gebracht. GitHub hat im Februar dieses Jahres Copilot Enterprise veröffentlicht, Oracle bietet Java- und SQL-Code-Assistenten an. Auch Harness hat einen Code-Assistenten auf Basis von Gemini vorgestellt, der Echtzeit-Vorschläge liefert.
Es ist erwähnenswert, dass Code Assist, obwohl es Gemini 2.0 unterstützt, von Googles neuem Tool Jules unabhängig ist. Salva erklärt, dass Jules eines von mehreren Experimenten des Google Labs-Teams ist, um zu zeigen, wie automatisierte oder halbautomatische Agents verwendet werden können, um den Codierprozess zu automatisieren. Obwohl Code Assist derzeit das einzige unternehmensweite Codierwerkzeug auf Basis von Gemini ist, könnte Jules in Zukunft ähnliche Funktionen integrieren.
Derzeit zeigen die Rückmeldungen früher Nutzer von Code Assist und Jules eine deutliche Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit von Gemini 2.0. Salva weist darauf hin, dass schnelles Feedback während des Codierprozesses für Entwickler entscheidend ist und jede Verzögerung ihren Arbeitsfluss unterbricht.
Für die Zukunft, obwohl das Wachstum von Code-Assistenten im Bereich der generativen KI weiterhin von großer Bedeutung ist, glaubt Salva, dass sich die Art und Weise, wie Unternehmen in den nächsten Jahren Codegenerierungsmodelle und -anwendungen entwickeln, ändern wird. Er erwähnt, dass der DevOps-Forschungs- und Bewertungsbericht des Google-Teams für beschleunigte Entwicklung im Jahr 2024 zeigt, dass 39 % der Befragten KI-generiertem Code misstrauen und gleichzeitig die Dokumentations- und Lieferqualität abgenommen hat.
Wichtigste Punkte:
✅ Code Assist wurde auf Gemini 2.0 aktualisiert und um die Anbindung an mehrere Datenquellen erweitert.
✅ Entwickler können Code Assist direkt in ihrer IDE verwenden, um relevante Kontextinformationen abzurufen und ihre Arbeitseffizienz zu steigern.
✅ Die zukünftige Entwicklung von KI-Code-Assistenten wird sich möglicherweise stärker auf die Qualität der Codegenerierung als auf die reine Steigerung der Arbeitseffizienz konzentrieren.