Ein Bundesbezirksrichter im südlichen Bezirk von Indiana, Mark D. Tinsmore, hat kürzlich vorgeschlagen, einen Anwalt mit 15.000 US-Dollar zu bestrafen, weil dieser in Gerichtsdokumenten nicht existierende Gerichtsfälle zitiert hatte. Dieser Vorfall hat eine breite Diskussion über den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Rechtsbereich ausgelöst.
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Im Mittelpunkt steht der Anwalt Rafael Ramirez aus Rio Hondo, Texas. Am 29. Oktober 2024 zitierte er in eingereichten Gerichtsdokumenten drei erfundene Fälle. Richter Tinsmore stellte in einem aktuellen Bericht fest, dass Ramirez die Gültigkeit und Richtigkeit der zitierten Fälle in drei Dokumenten nicht überprüft hatte, und schlug daher eine Strafe von jeweils 5.000 US-Dollar pro Dokument vor.
Richter Tinsmore argumentierte, dass falsch zitierte Zahlen, Daten oder Schreibfehler übliche Fehler seien, das Zitieren nicht existierender Fälle jedoch eine ganz andere, schwerwiegendere Kategorie darstelle. Während des Verfahrens forderte der Richter Ramirez auf, den Vorfall zu erklären. Ramirez gab zu, beim Verfassen der Dokumente KI-Tools verwendet zu haben, und erklärte, er habe nicht gewusst, dass diese Tools falsche Fälle und Zitate generieren könnten.
Obwohl Ramirez beteuerte, keine böse Absicht gehabt zu haben, räumte er auch ein, die Regel 11 der Bundesordnung für Zivilprozessordnung nicht vollständig befolgt zu haben, die Anwälte zur Überprüfung der Richtigkeit der eingereichten Unterlagen verpflichtet. Richter Tinsmore betonte, dass Ramirez' Unwissenheit über die KI-Tools die Ernsthaftigkeit des Problems aufzeige.
Ähnliche Fälle ereigneten sich in letzter Zeit auch in anderen Bundesstaaten. So geriet beispielsweise der Generalstaatsanwalt von Minnesota, Keith Ellison, in Schwierigkeiten, weil er in einem von KI generierten Gutachten zwei nicht existierende wissenschaftliche Artikel zitierte, was zu Beanstandungen durch das Gericht führte.
Diese Vorfälle verdeutlichen die Risiken des Einsatzes von künstlicher Intelligenz im Rechtsbereich und die Verantwortung, die Anwälte bei der Nutzung solcher Technologien tragen.
Wichtigste Punkte:
🌐1. Anwalt Rafael Ramirez soll wegen des Zitierens erfundener Gerichtsfälle mit 15.000 US-Dollar bestraft werden.
🤖2. Ramirez gab zu, KI-Tools zum Verfassen von Gerichtsdokumenten verwendet zu haben, ohne die zitierten Fälle zu überprüfen.
⚖️3. Der Vorfall hat die breite Besorgnis über die Risiken des Einsatzes von künstlicher Intelligenz im Rechtsbereich ausgelöst.