Das KI-Unternehmen Anthropic hat kürzlich sein Programm „Claude for Education“ vorgestellt und damit offiziell den Markt für Hochschulbildung betreten. Diese Initiative zielt darauf ab, OpenAIs ChatGPT Edu zu konkurrieren, indem Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitern von Hochschulen eine personalisierte Version des KI-Chatbots Claude mit spezifischen Funktionen angeboten wird.

Eine der interessantesten neuen Funktionen ist der „Lernmodus“. Dieser Modus soll Studierende dazu anregen, nicht nur auf direkte Antworten der KI zurückzugreifen, sondern ihr kritisches Denken durch die Formulierung von Fragen zu schulen. Im Lernmodus bewertet Claude das Verständnis der Studierenden, hilft ihnen, Schlüsselkonzepte zu vertiefen und stellt nützliche Ressourcen wie Aufsatzvorlagen, Gliederungen und Lernhilfen bereit.

Campus, Klasse, Manga, 2D-Illustration

Quelle: KI-generiertes Bild, Anbieter: Midjourney

Derzeit erzielt Anthropic einen monatlichen Umsatz von 115 Millionen US-Dollar (ca. 839 Millionen Yuan) und plant, diesen bis 2025 zu verdoppeln, um OpenAI auf dem Markt stärker zu konkurrieren. Mit dieser Einführung bietet Anthropic weiterhin ähnliche Produkte wie OpenAI an.

Anthropic gibt an, dass Claude for Education eine Standard-Chat-Oberfläche und Sicherheits- und Datenschutzfunktionen auf „Unternehmensebene“ bieten wird. Laut Tech Crunch kann Claude nicht nur Hochschulverwaltern bei der Analyse von Zulassungstrends helfen, sondern auch automatisch auf gängige Informationsanfragen per E-Mail antworten. Gleichzeitig können Studierende Claude nutzen, um ihre Lernprobleme zu lösen, z. B. um schrittweise Erklärungen für mathematische Berechnungen zu erhalten.

Die Northeastern University, das Champlain College und die London School of Economics haben bereits Vereinbarungen mit Anthropic getroffen, um Claude for Education für alle ihre Studierenden bereitzustellen. Die Northeastern University ist auch Partner von Anthropic geworden, um die besten Anwendungen von KI in der Bildung zu erforschen und KI-basierte Tools und pädagogische Rahmenbedingungen zu optimieren.

Um seinen Einfluss auf dem Markt für Hochschulbildung zu erweitern, plant Anthropic, weitere Einrichtungen durch Programme für „Studierendenbotschafter“ und „KI-Entwickler“ zu gewinnen. Laut einer Umfrage des Digital Education Board von 2024 nutzt mehr als die Hälfte der Studierenden generative KI wöchentlich. Claude for Education wird nicht nur dazu beitragen, die Marktanteile von Anthropic zu steigern, sondern auch Investitionen von Hochschulen anziehen und so die Akzeptanz von KI-Tools im Bildungsbereich fördern.

Dennoch ist die tatsächliche Wirksamkeit von KI in der Bildung weiterhin umstritten. Einige Studien deuten darauf hin, dass KI ein effektives Lerninstrument sein kann, während andere darauf hinweisen, dass sie das kritische Denken der Studierenden schwächen könnte.