Das kalifornische Autonomous-Driving-Startup Nuro hat kürzlich eine bedeutende strategische Neuausrichtung bekannt gegeben: die Einführung des autonomen Fahrsystems Nuro Driver und die Lizenzierung der Technologie an Automobilhersteller und Mobilitätsdienstleister. Dieser Schritt markiert einen Wandel von der Fokussierung auf die eigenständige Entwicklung von Lieferrobotern hin zu einem breit aufgestellten Anbieter von autonomen Fahrtechnologien, der potenziell von Pkw über Ride-Hailing-Dienste bis hin zu Lieferrobotern diverse Bereiche abdeckt.
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Nuro Driver ist ein autonomes Fahrsystem, das die Automatisierungsstufen SAE 2 bis 4 abdeckt und von Nvidia Drive Thor Chips und Arm Neoverse CPUs unterstützt wird. Das System kombiniert automobiltaugliche Hardware mit KI-gesteuerter Fahrsoftware und kann an spezifische Anwendungsfälle angepasst werden. Nuro betont, dass die Technologie in über 1 Million Meilen an autonomen Fahrtests ihre Zuverlässigkeit bewiesen hat, ohne dass es zu Fehlern oder Unfällen kam.
Nuro-Mitgründer und CEO Jiajun Zhu erklärte: „Die Verbreitung von L4-Autonomiestandards ist keine Frage des ‚ob‘, sondern des ‚wann‘. Wir sind überzeugt, dass Nuro ein wichtiger Wegbereiter für den zukünftigen freien Fluss von Personen und Gütern durch autonome Fahrtechnologien sein wird.“ Diese ambitionierte Aussage spiegelt das Vertrauen des Unternehmens in seine Technologie und die Marktchancen wider.
Der Hintergrund dieser strategischen Neuausrichtung verdient jedoch Beachtung. Nuro hat zuvor zwei Entlassungswellen mit Hunderten von Arbeitsplatzverlusten erlebt und eine Umstrukturierung durchgeführt. Das Unternehmen hat auch die Pläne zur gemeinsamen Entwicklung des Lieferwagens R3 mit dem chinesischen Hersteller BYD aufgegeben. Dennoch beteuert Nuro, dass es sich in einer soliden finanziellen Lage befindet und die Transformation als bedeutende Erweiterung des Geschäftsmodells und nicht als Maßnahme unter finanziellem Druck beschreibt.
Nuro orientiert sich mit seiner Transformation an der Vorgehensweise des britischen Unternehmens Wayve, das kürzlich mit Uber bei der Entwicklung autonomer Fahrzeuge zusammenarbeitet. Im Bereich der autonomen Fahrtechnologie betont Nuro seine „geschäftliche Unabhängigkeit“, was ein Vorteil sein könnte, um Automobilhersteller anzuziehen, die nicht mit Technologiekonzernen kooperieren wollen. Schließlich gehören die derzeit führenden Unternehmen im Bereich autonomes Fahren wie Waymo, Zoox und Cruise jeweils Alphabet, Amazon und General Motors.
