Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass immer mehr Hausärzte KI-Tools wie GPT zur Unterstützung ihrer täglichen Arbeit einsetzen. Laut einer im Fachmagazin „BMJ Health & Care Informatics“ veröffentlichten Umfrage gaben von 1006 befragten Hausärzten etwa 20% an, KI-Chatbots wie ChatGPT, Bing AI und Googles Gemini bereits in der klinischen Praxis verwendet zu haben.
Bildquelle: KI-generiertes Bild, erstellt mit Midjourney
Von den Ärzten, die KI einsetzen, nutzen fast ein Drittel (29%) diese Tools zur Erstellung von Dokumenten nach Patientenbesuchen, 28% zur Unterstützung bei der Diagnosefindung und 25% zur Entwicklung von Behandlungsplänen. Die Forscher weisen darauf hin, dass diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass Hausärzte von diesen Tools bei administrativen Aufgaben und der Unterstützung klinischer Überlegungen profitieren könnten.
Die Studie wirft jedoch auch Bedenken hinsichtlich des Patientendatenschutzes auf. Die Forscher weisen darauf hin, dass unklar ist, wie Internetfirmen mit den von KI-Systemen gesammelten Informationen umgehen. Obwohl diese Chatbots zunehmend reguliert werden, ist noch unklar, wie sich die Gesetzgebung in der Praxis auf diese Tools auswirken wird.
Dr. Ellie Main, medizinische Rechtsberaterin der Medical Defence Union, erklärt, dass der Einsatz von KI durch Hausärzte einige Probleme aufwerfen kann, darunter Ungenauigkeiten und die Vertraulichkeit von Patientendaten. Sie merkt an: „Es ist natürlich, dass medizinische Fachkräfte unter Druck nach intelligenteren Arbeitsweisen suchen. Neben den in dem BMJ-Artikel genannten Anwendungen haben wir festgestellt, dass einige Ärzte KI-Programme auch zur Erstellung von Antworten auf Beschwerden nutzen.“
Sie warnt davor, dass von KI verfasste Antworten zwar glaubwürdig erscheinen mögen, aber Fehler enthalten oder falsche Richtlinien zitieren können, die in flüssigem Text möglicherweise schwer zu erkennen sind. Daher betont sie, dass Ärzte bei der Verwendung von KI ethische Richtlinien, Leitlinien und Vorschriften einhalten müssen.
Wichtigste Punkte:
1️⃣ Etwa 20% der Hausärzte verwenden KI-Tools wie ChatGPT in ihrer täglichen Arbeit.
2️⃣ 29% der Anwender nutzen KI zur Erstellung von Patientendokumenten, 28% zur Unterstützung bei der Diagnosefindung.
3️⃣ Der Einsatz von KI wirft Fragen zum Datenschutz auf; Ärzte müssen die entsprechenden Vorschriften und Datenschutzbestimmungen beachten.