Dario Amodei, CEO von Anthropic, veröffentlichte kürzlich einen 15.000 Wörter umfassenden Blogbeitrag, der seine optimistische Vision für die Zukunft der künstlichen Intelligenz skizziert. Amodei prognostiziert, dass „starke KI“ frühestens im Jahr 2026 auf den Markt kommen wird. Diese KI wird menschliche Experten in verschiedenen Bereichen übertreffen und in der Lage sein, Soft- und Hardware zu steuern und die meisten menschlichen Aufgaben zu erledigen.

Amodei ist vom Potenzial der KI überzeugt. Er glaubt, dass KI in den nächsten 5 bis 12 Jahren dazu beitragen wird, die meisten Krankheiten zu heilen, die durchschnittliche menschliche Lebenserwartung auf 150 Jahre zu verlängern, die Welt hungerfrei zu machen, den Klimawandel zu lösen und sogar das Pro-Kopf-BIP im subsaharischen Afrika innerhalb von 10 Jahren auf das Niveau Chinas zu heben.

Anthropic, Claude

Diese Prognosen erscheinen jedoch überoptimistisch. Derzeitige KI-Anwendungen in Bereichen wie der Medizin stehen noch vor zahlreichen Herausforderungen, wie z. B. Vorurteilen und Implementierungsschwierigkeiten. Die Auswirkungen der KI auf die Umwelt, die mögliche Verschärfung von Ungleichheiten und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden ebenfalls nicht ausreichend diskutiert.

Es ist erwähnenswert, dass Amodeis Erklärung zu einem Zeitpunkt veröffentlicht wurde, an dem Anthropic angeblich eine riesige Risikokapitalfinanzierung einwerben will. Es gibt die Ansicht, dass dieser Artikel eher als Produktmarketing denn als objektive technologische Prognose zu verstehen ist.

Obwohl Amodei ein verlockendes Zukunftsbild zeichnet, bleibt abzuwarten und zu diskutieren, ob seine Prognosen eintreten werden und wie sich die KI-Entwicklung auf die Gesellschaft auswirken wird.