Perplexity AI hat kürzlich die Partnerschaft mit über zehn internationalen Medienunternehmen im Rahmen seines Publisher-Programms bekannt gegeben. Dies markiert einen neuen Meilenstein in der Integration von Perplexity AI in die Nachrichtenbranche. Zu den neuen Partnern gehören ADWEEK, die Los Angeles Times, die mexikanische Tageszeitung El Universal, stern, ntv und die Weltgeschichte Enzyklopädie. Bestehende Partnerschaften mit Magazinen wie Time, Fortune und Spiegel wurden ausgebaut.
Zusammenarbeitsmodell und Attraktivität
Im Rahmen der Zusammenarbeit teilt Perplexity die Werbeeinnahmen mit den Verlagen und stellt ihnen APIs, Entwicklertools und kostenlose Enterprise Pro-Lizenzen zur Verfügung. Dieses Modell hat in der Branche große Aufmerksamkeit erregt, insbesondere seit Jessica Chan (ehemals verantwortlich für Content-Partnerschaften bei LinkedIn) das Projekt leitet.
Dieses Modell unterscheidet sich von den einmaligen Zahlungen traditioneller KI-Plattformen wie OpenAI. Durch die gemeinsame Nutzung der Werbeeinnahmen unterstützt Perplexity nicht nur die Medienunternehmen bei der Erschließung neuer Einnahmequellen, sondern bietet auch technische Tools, um deren Inhalte besser in die KI-Plattform zu integrieren.
Hintergrund und Herausforderungen
Mit der Verbreitung von KI-Plattformen steigt der rechtliche Druck auf KI-Suchmaschinen. Viele KI-Plattformen sehen sich aufgrund der Nutzung von Nachrichteninhalten potenziellen Klagen ausgesetzt, was sie dazu zwingt, Vereinbarungen mit Verlagen zu treffen. Diese Zusammenarbeit bietet Verlagen zwar kurzfristig Vorteile, hat aber auch weitreichende Folgen.
Der Wissenschaftler Jeff Jarvis argumentiert, dass solche Kooperationen zu einem ungleichen Wettbewerb in der Branche führen könnten, wobei große Medienunternehmen profitieren, während kleinere Verlage aufgrund der Unfähigkeit zur Teilnahme benachteiligt werden könnten. Langfristig könnten Verlage außerdem zu abhängig von KI-Plattformen werden, ihre redaktionelle Unabhängigkeit verlieren und zu bloßen Content-Anbietern degradieren.
Ein Wendepunkt für die Branche
Der Einfluss von KI-Plattformen auf die Medienbranche wird immer deutlicher. Während traditionelle Suchmaschinen direkt auf die Quelle verlinken, geben KI-Suchmaschinen Inhalte wieder. Dies beeinträchtigt nicht nur die Markenbekanntheit der Verlage, sondern kann auch zu Problemen im Hinblick auf Fehlerquoten und die Verantwortung für irreführende Inhalte führen. Studien zeigen, dass selbst bei Kooperationen mit OpenAI die Zitate von Inhalten auf KI-Plattformen zahlreiche Fehler oder teilweise falsche Informationen enthalten können.
Angesichts dieser Situation müssen Medienunternehmen ein Gleichgewicht zwischen kurzfristigen Gewinnen und langfristiger Unabhängigkeit finden und neue digitale Plattformen und Geschäftsmodelle erkunden, um eine übermäßige Abhängigkeit von KI-Partnern zu vermeiden. Gleichzeitig müssen KI-Unternehmen wie Perplexity die Probleme mit Fehlmeldungen und Verantwortlichkeiten angehen und der Branche transparentere und zuverlässigere Lösungen bieten.