Laut der Wall Street Journal droht Intel eine mögliche Zerschlagung, da Broadcom und TSMC mögliche Übernahmegeschäfte prüfen, die den amerikanischen Chiphersteller auseinanderbrechen könnten. TSMC erwägt derzeit den Erwerb von Anteilen an der Chipfertigungssparte von Intel. Gleichzeitig investieren Qualcomm und Broadcom, um Intels Produktionskapazitäten zu stärken.
Broadcom hat Intels Chipdesign- und Marketinggeschäft geprüft und mit Beratern über mögliche Gebote gesprochen. Quellen zufolge ist es jedoch unwahrscheinlich, dass Broadcom ohne Partner ein Übernahmeangebot für Intels Fertigungsbereich unterbreitet.
Darüber hinaus prüft TSMC systematisch den Erwerb einiger oder aller Chipfabriken von Intel, möglicherweise über ein Investorenkonsortium oder andere Strukturen. Die Gespräche zwischen TSMC und Intel befinden sich jedoch noch in einem frühen und informellen Stadium.
Intels interimistischer Vorstandsvorsitzender Frank Yeuri führt Gespräche mit potenziellen Investoren und Regierungsbeamten der Trump-Administration. Yeuri erklärte, sein Hauptanliegen sei die Maximierung des Werts für die Intel-Aktionäre. Das Weiße Haus äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich der Kontrolle amerikanischer Intel-Fabriken durch ausländische Unternehmen. Ein Beamter des Weißen Hauses erklärte gegenüber Reuters, die Regierung werde die Übernahme von Intels Fabriken durch ausländische Unternehmen wahrscheinlich nicht unterstützen.
Obwohl die Regierung ausländische Investitionen in die amerikanische Fertigungsindustrie unterstützt, hat die nationale Sicherheit Priorität. Unter der Biden-Regierung engagiert sich die USA für die Rückverlagerung der Chipherstellung ins Inland, eine Maßnahme, die Intel zugute kam. Im November letzten Jahres gab das US-Handelsministerium bekannt, dass es eine Subvention von 7,86 Milliarden US-Dollar für Intel abschließen werde.
Bloomberg berichtete, dass das Trump-Team kürzlich mit TSMC über einen Deal mit Intel gesprochen habe, wobei TSMC eine positive Haltung gezeigt habe. In den letzten Jahren hatte Intel mit einer Reihe von Herausforderungen zu kämpfen, darunter der Verlust von Aufträgen und zunehmender Wettbewerb, vor allem von Konkurrenten wie Nvidia und AMD. Der ehemalige CEO Pat Gelsinger, der im vergangenen Jahr entlassen wurde, hatte große Hoffnungen in Intels Fertigungs- und KI-Kapazitäten gesetzt, diese aber nicht verwirklichen können, was zu finanziellen und operativen Schwierigkeiten führte.
Im jüngsten Geschäftsbericht erzielte Intel einen Umsatz von 14,26 Milliarden US-Dollar, der die Markterwartung von 13,81 Milliarden US-Dollar übertraf, aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 % zurückging. Dies ist das dritte Quartal in Folge, in dem Intel einen Umsatzrückgang verzeichnete. Das Unternehmen meldete einen Nettoverlust von 126 Millionen US-Dollar, was einem Verlust von 3 Cent pro Aktie entspricht, verglichen mit einem Nettogewinn von 2,67 Milliarden US-Dollar bzw. 63 Cent pro Aktie im Vorjahreszeitraum.
Wichtigste Punkte:
💼 Intel droht eine Zerschlagung, TSMC und Broadcom prüfen Übernahmegeschäfte.
💰 Broadcom beabsichtigt die Übernahme von Intels Chipdesign-Geschäft, benötigt aber Partner.
🏛️ Das Weiße Haus äußert Bedenken hinsichtlich der Kontrolle von Intel-Fabriken durch ausländische Unternehmen, die nationale Sicherheit hat Priorität.